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In Sachen Komfort zeigt sich der vLeve zweifelsfrei erwachsen: Dank eines leichtgängigen, satt rastenden Faltmechanismus lässt er sich mitsamt des Transport-Beutels problemlos in kleinem, leichtem Gepäck verstauen. Dass der vLeve vorwiegend für den mobilen Einsatz konzipiert ist, macht auch die übrige Ausstattung deutlich: In das Anschlusskabel der Modellvarianten 80-vLeve SL und 80-vLeve MB ist ein Bedienelement für die Player- und die Anruf-Steuerung integriert. Das eingebaute Mikrofon ermöglicht beim Telefonieren eine gute Sprachverständlichkeit und lässt im wesentlichen die Umgebungsgeräusche für den Gesprächspartner außen vor.
Um den vLeve an die eigene Kopfform und -größe anzupassen genügt ein leichter Zug an seinen Ohrmuschel-Gehäusen, die sich so feinstufig gerastet absenken lassen. Eine zusätzliche Anpassung an die individuelle Anatomie geschieht quasi automatisch wenn man den vLeve aufsetzt und etwas mit ihm „einkuschelt“: Die Ohrmuschel-Einsätze sind hinsichtlich ihrer vertikalen Neigung beweglich in den Gehäusen aufgehängt, darüber hinaus sind die Ohrpolster drehbar - durch die Kombination des angenehmen Anpressdrucks und dieser Beweglichkeit schmiegen sich die Ohrpolster optimal an die Ohren. In Verbindung mit dem geringen Gewicht sorgt der vLeve so mit simplen, aber effektiven Mitteln auch über längere Zeit hinweg für hohen Tragekomfort.
Für die Schallwandlung sind im vLeve dynamische 34mm-Vollbereichswandler verantwortlich, deren Güte sicherlich einen wesentlichen Anteil am Budget des vLeve ausmachen - schließlich will Velodyne nach dem ersten Augenschein in allererster Linie mit Klangqualität punkten. Um selbiger auf den Zahn zu fühlen, habe ich den vLeve am iPhone 5 und am MacBook betrieben - letzteres mit Audirvana Plus optimiert. Während des Betriebs am MacBook habe ich zeitweilig auch den USB-DAC Meridian Explorer vor den vLeve gehängt: Der Velodyne-Kopfhörer profitiert davon hörbar, aufgrund seiner sehr gutmütigen Eingangsimpedanz jedoch nicht gravierend. Umgekehrt bedeutet dies: Der vLeve läuft sinnvollerweise auch an Smartphones praktisch zu seiner vollen Form auf.
Und die kann sich hören lassen: Der Velodyne vLeve spielt zupackend, mit viel Energie und einer breiten Bühnenillusion. Tonal setzt er sich von vielen Mitbewerbern ab, indem er recht vollmundig und geschmeidig zu Werke geht - der vLeve ist kein Auflösungswunder und schon gar kein kleinlicher Sezierer. Vielmehr gefällt der Velodyne mit beachtlichem Punch, einer wohlwollenden Portion Grundtonwärme und stressfreier Abstimmung. Im Gegensatz zu etlichen anderen bassstarken Kopfhörern wahrt der vLeve bei seinem Engagement jedoch sinnvolle Grenzen, so dass nicht nur Popmusik gut inszeniert wird. Dazu bringt der vLeve die Durchzeichnung und Finesse ins Spiel, die anspruchsvolle Hörer erwarten - wer hochwertigen, souveränen Klang mit einem schokoladigen Schuss nicht ganz korrekten Spaßfaktors zu schätzen weiß, wird mit dem vLeve seine helle Freude haben.