Anlaufpunkt für alle
Für diese optimale Konfiguration hält der 808.3 zwei Merdian SpeakerLink-Anschlüsse bereit, die es erlauben, jeden Lautsprecher in einer Stereo-Anlage separat anzusteuern und so den Aufwand für die Verkabelung zu reduzieren; anderenfalls würde der zweite Lautsprecher in Reihe geschaltet mit dem ersten Lautsprecher verbunden. Wenig Spielraum gestattet das Meridian SpeakerLink-Konzept allerdings für jene klassisch sozialisierten High Ender, die mit Lautsprecherkabeln ihre Anlage optimieren wollen: Das Merdian SpeakerLink ist technisch gesprochen schlicht eine Ethernet-Verbindung mit RJ45-Steckern - gut, dass unter Netzwerk-Audio-Enthusiasten inzwischen die klanglichen Einflüsse von Netzwerk-Kabeln diskutiert werden, so bleibt auch für Meridian-Kundschaft eine Nische offen, um der Experimentierfreude zu frönen. Doch Spaß beiseite: Abgesehen davon, dass ein solcher Einfluss zumindest abhängig von verwendeter Hardware kaum zu leugnen ist, zielt die Produktphilosophie von Meridian selbstverständlich darauf ab, durchdachte, optimal aufeinander abgestimmte Lösungen zu bieten, die man sich auswählt und fortan glücklich ist. In dieser Weise stand Meridian nie in der Tradition, Musikliebhabern einen oftmals beschwerlichen und kostspieligen Weg der HiFi-technischen Reifung aufzubürden, sondern sie sofort zum gewünschten Erlebnis zu führen.
Ebenso wenig klassisch sind Meridian-Komponenten mit Blick auf ihre Funktionsvielfalt, denn von highendig spartanischer Ausstattung kann hier wahrlich keine Rede sein: Der 808.3 verfügt über nicht weniger als sechs analoge und fünf digitale Eingänge. Digitale Tonquellen finden über drei koaxiale SP/DIF-Eingänge und zwei optische Toslink-Eingänge Anschluss, die analogen Eingänge sind unsymmetrisch mit RCA-Buchsen ausgeführt. Ausgangsseitig stehen sowohl RCA- als auch symmetrische XLR-Buchsen bereit, auf digitalem Weg können Musiksignale den 808.3 über einen koaxialen SP/DIF-Ausgang verlassen.
Das Konzept ist klar: Der 808.3 soll als Schaltzentrale des Musik- oder AV-Systems dienen und angeschlossene digitale Tonquellen von seiner aufwändigen digitalen Signalverarbeitung beziehungsweise Digital-Analog-Wandlung profitieren lassen. Der besondere Clou an der Sache: Die Eingangssignale angeschlossener analoger Tonquellen durchlaufen direkt hinter den Eingängen eine Analog-Digital-Wandlung, denn die Vorstufe des 808.3 arbeitet rein auf digitaler Ebene. Die für den 808.3 nochmals verbesserte analoge Eingangssektion führt die Musiksignale nach der Analog-Digital-Wandlung gegebenenfalls wieder durch das Digital-Analog-Wandlerteil, um sie an einem der analogen Ausgänge bereit stellen zu können. Puristen mag das nicht unbedingt als elegantester Weg erscheinen, doch Meridian vertraut absolut auf die Qualität der eigenen A/D-D/A-Signalverarbeitung und lässt so die Möglichkeit offen, beispielsweise auch eine Phono-Vorstufe an den 808.3 anzuschließen ohne ‚hinten‘ bis zum Lautsprecher digital bleiben und damit Meridians DSP-Lautsprecher verwenden zu müssen.
Ungeachtet dieses lobenswerten Gedankens an Systemoffenheit und die großzügige Ausstattung mit Analog-Eingängen zielt das Meridian-Konzept freilich primär auf digitale Tonquellen und besticht durch die ausgeklügelte digitale Signalverarbeitung, die seit je her Domäne und Firmenphilosophie der Briten ist.