Aufstellung, Anschluss und Einstellung
Die Behauptung, dass man einen Subwoofer aufstellen kann wo man möchte ist verkehrt. Sicher kann das menschliche Gehör Töne unterhalb 80 Hertz noch hören aber nicht mehr orten, aber in Bezug auf die Klangqualität muss man die Interaktion mit den anderen Lautsprechern und insbesondere die Raumakustik berücksichtigen. Wichtiges Kriterium beim Hören ist, dass der Subwoofer wirklich voll integrierter Bestandteil der ganzen Anlage ist. Konkret heißt das, dass Pegel sprich Lautstärke und Phase sprich Zeitverhalten stimmen müssen. Bei Fehlanpassungen kann ein Subwoofer das gesamte Klangbild beeinträchtigen. Hervorragend zur Überprüfung eignen sich Aufnahmen von Kirchenorgeln, die Sequenzen mit lang gehaltenen Tönen der großen Pfeifen enthalten. Nur wenn diese Passagen als stimmig empfunden werden, sind Platzierung und Einstellung richtig. In unserem Hörraum empfanden wir die freistehende Aufstellung als die passende.
Beim Dynaudio SUB 250 gibt es eine sogenannte Master/Slave-Funktion, die ermöglicht, mehrere Subwoofer in Reihe zu schalten. Das ist kein überkandidelter Blödsinn, sondern macht durchaus Sinn. Denn wenn der Raum an mehr als einer Stelle angeregt wird, breitet sich das Schallfeld gleichmäßiger aus. Auch hier zeigt die Praxis, dass man mit zwei identischen Subwoofern meist ein besseres Ergebnis erzielt, als mit einem in der Summe genauso teuren Boliden.
Wozu tiefste Frequenzen?
Richtig mitgedacht haben die Dynaudio-Konstrukteure bei den verschiedenen Einsatzmöglichkeiten. Für den Surround-Betrieb gibt es den LFE-Eingang, der bei Bedarf auch Signale an den nächsten Subwoofer durchreicht. Hier braucht nur noch der Pegel grob eingestellt werden, denn alle restlichen Einstellungen wie Trennfrequenz und Pegel werden am AV-Receiver/Prozessor gemacht.
Für Genießer hochwertiger Musikwiedergabe bietet der SUB 250 folgendes an: man trennt den Vollverstärker zwischen Vor- und Endstufe auf. Der Subwoofer bekommt das Vorverstärkersignal und zwackt sich den tieffrequenten Teil heraus. Anschließend kann das Signal wahlweise in vollem Frequenzumfang oder befreit von Tönen unterhalb 60 oder 80 Hertz Richtung Endverstärker geschickt werden.
Vorteil ist, dass die Endstufe ebenso wenig wie die angeschlossenen Boxen die energiereichen unteren Oktaven nicht mehr übertragen müssen. Das tonale Ergebnis ist eindrucksvoll: Präzision von Stimm- und Instrumentenabbildung steigt, der Raum vergrößert sich, höhere Pegel sind mit beeindruckender Leichtigkeit möglich. Hier gilt es einer Fehlentwicklung Einhalt zu gebieten, an der auch Testmagazine mitgewirkt haben. Es kann nicht sein, dass als Qualitätskriterium für einen Lautsprecher die unterste Grenzfrequenz eine derartige Rolle spielt. Hier würde jeder zugunsten bessere Abbildung im unteren Mittelton und ja sogar im Hochtonbereich auf die Frequenzanteile unter 60 Hertz gerne verzichten. Zur Verdeutlichung diene folgender Vergleich: wenn man eine Fotografie betrachtet, deren Randbereiche unscharf sind, dann kann man die Ränder abdecken und sieht ein scharfes Bild, das allerdings kleiner ist. Uns ist das scharfe, kleine Bild lieber als das üppigere mit verschwommenen Seitenbereichen.
In dieser Betriebsart kann neben dem Pegel auch der Frequenzbereich des SUB 250 über zwei große Drehregler genau definiert werden.