Bereit für morgen
Was die Zukunftssicherheit und Format-Flexibilität des Intuition angeht, ist damit allerdings noch nicht Schluss: Er beherrscht auch exotischere Abtastraten wie 176.4 und 352.8 Kilohertz sowie die Datenströme DSD64 und DSD128 - im High-End-Segment noch eine äußerst begrüßenswerte Seltenheit. Wer seine Musik direkt vom Computer abspielt und dafür ohnehin klanglich essentielle Player wie Pure Music und Audirvana Plus nutzt, die DSD-fähig sind, kann mit dem Intuition das so genannte DSD-Direct-Streaming nutzen und auf eine Echtzeitkonvertierung in PCM verzichten. Die kleine Anzahl DSD-tauglicher Wandler dürfte künftig wohl rasant anwachsen, da inzwischen auch Download-Anbieter von hochaufgelöster Musik einige Alben in diesem ursprünglich bei der SACD beheimateten Format bereit stellen. Kurzum: Was auch immer sich in der absehbaren Zukunft der Post-Silberscheiben-Ära etablieren mag, mit dem Intuition ist man dabei.
Mit Wadia Link greift Wadia augenblicklich jedoch noch der Entwicklung vor, und zwar mutmaßlich der eigenen. Wadia Link basiert auf dem I2S-Datenbus-Standard, mit dem Laufwerke und Wandler so gut wie Jitter-frei intern untereinander kommunizieren. Die beiden Wadia Link-Eingänge sind allerdings am Intuition als HDMI-Buchsen ausgeführt - außer einem Blu ray- oder Universal-Player stehen also derzeit keine Audio-relevanten Quellen für die Nutzung dieser Verbindung zur Verfügung. Daher darf man spekulieren, dass ein mit Wadia Link ausgestatteter Streamer oder Player in Vorbereitung ist…
Doch zurück zum aktuell Gegebenen, denn der Intuition hat noch einiges in petto, was einen Blick lohnt. Wie zum Beispiel seine integrierte digitale Vorstufe, die ein Upsampling auf eine Taktrate von 1.536 Kilohertz vornimmt. An das legendäre Vorbild des „Reference PowerDac“ angelehnt ist sie praktisch Teil des Wandlertraktes, einzig danach weicht das Konzept des Intuition vom Wadia-Statement der 90er-Jahre ab: Schließlich gelangen die Musiksignale im Intuition zu analog angesteuerten Schalt-Endstufen, die 350 Watt pro Kanal leisten und übrigens samt Netzteilsektion vom italienischen Spezialisten PowerSoft stammen.