Bild und Ton
Erwischt: In puncto Klang hat Panasonic ein wenig abgespeckt. Während Vorgängermodelle überraschend voluminös tönten, hält sich der neue Preisstar in den Tiefen eher zurück. Das Klangbild wirkt daher eindimensionaler, muss sich aber in keiner Weise Disharmonien unterstellen lassen, sodass viele TV-Fans auch mit dieser Vorstellung zufrieden sein werden.
Geradezu dreidimensional geht es dafür auf dem 106-Zentimeterschirm ab. Ganz eindeutig: Die Panasonic-Plasmas werden zwar immer günstiger, bieten im Bild aber stets Spitzenqualität. So glaubt man kaum, dass man hier keinen Full-HD-Fernseher vor sich hat. Der TX-P42X10 umreißt seine Motive messerscharf und hebt sie plastisch vom Hintergrund ab. Dies ist nicht nur der absolut gelungenen Schärfedarstellung zu verdanken, sondern auch der bestechend homogenen Durchzeichnung der Schattierungen. So wirkt das Bild bei aller Detailgenauigkeit stets weich und natürlich. Da setzen die markanten Züge von Bond-Darsteller Daniel Craig in „Casino Royal“ unter Spannung, ohne der Damenbegleitung weibliche Ausstrahlungskraft zu nehmen. Die hochwertig produzierten HD-Sendungen offenbaren den Unterschied zur 1080p-Bildpunktzahl anderer Schirme erst dann, wenn man feinste Motivdetails ins Visier nimmt. Sie wirken beim Panasonic nicht ganz so klar erfasst, wodurch das Bild auch ein wenig von seiner Tiefenstaffelung verliert. Wer allerdings keine High-End-Ansprüche erhebt, wird mit dem HD-ready-Viera dennoch mehr als zufrieden sein. Nicht zu Letzt, da er Blockbuster von Blu-ray im gleichen 24p-Rhythmus wiedergibt, wie er im großen Kino üblich ist. Kino-Feeling ist also in jedem Fall angesagt. Über einen Film-Dejudder, der das kinotypische, leichte Bewegungsruckeln herausrechnet, verfügt der Viera nicht.
Auch mit der makellosen Darstellung von Standardbildern trumpft Panasonic auf. Sogar per Scart zugespielte, analoge DVD-Filme erhalten begeisternde Klarheit. Selbst dann gelingt es dem Panasonic, Bildrauschen oder Blockartefakte nahezu völlig zu vermeiden. Einzig das überraschend schlechte De-Interlacing will so gar nicht zu der weitgehend perfekten Bilddarstellung passen: Per Scart ankommende Halbbilder fügt der Panasonic recht unsensibel zu Vollbildern zusammen, sodass Motiv-Linien immer wieder deutlich flimmern. Dies kommt besonders bei Kinofilmen zum Tragen. Mit TV-Sendungen liegt der Großbildfernseher bereits nicht mehr hinter der Konkurrenz. Ausmerzen lässt sich der Kinofehler recht einfach: Schließt man einen Zuspieler an, der per HDMI 1080i (Halbbilder) oder 1080p (Vollbilder) ausgibt, zittert an den Kanten nichts mehr.
Wer die Testlupe anlegt, wie es für AV-Magazin-Redakteure natürlich Pficht ist, wird als weitere Abweichung einen leichten Hang ins Violette bemerken. Dies fällt allerdings nur durch Messungen oder im direkten Vergleich mit Referenzbildern auf. Wer auf beides verzichtet, bemerkt die sachte Einfärbung kaum, zumal sie sich unverändert über alle Helligkeitsnuancen hinweg zeigt und der Bildeindruck damit stets derselbe bleibt. Kurz: Dieser Ausrutscher ist in der Praxis für die meisten TV-Gucker sicher unerheblich.
Vielmehr zum Tragen kommt, wie kontrastreich das günstige Heimkino seine Kost serviert. Auch diese letzte Hürde nimmt der Crack mit Leichtigkeit. Schon immer konnten Panasonic-Plasmas mit ihrer ausgefeilten Schwarzdarstellung punkten. Auch die zwölfte Panelgeneration bricht mit dieser Tradition nicht. Dass der Schirm dabei nicht ganz so hell leuchtet wie besonders hochwertige Plasmas oder etwa LCDs, trägt dem Fakt Rechnung, dass im Heimkino nicht unbedingt Strahlkraft, sondern vor allem eine natürliche Darstellung gefordert ist. Und die gelingt dem preisgünstigen Viera zu 100 Prozent – ob mit Fotos des Photo Viewers, Standarbildern oder hochwertiger High-Definition-Kost.