Bild und Ton
Der TX-L42WT50 stellt seine Bilder laut Panasonic mit 1600 Hz „bls“ dar, die Abkürzung für “Backlight Scanning“. Hier wandert ein Lichtbalken im Millisekundentakt von oben nach unten und durchleuchtet so jeweils nur einen Teil des Bildes. Gleichzeit berücksichtigt die Elektronik laut Panasonic, ob sich innerhalb des durchleuchteten Bildteils dunkle oder helle Motive befinden und dimmt das Licht entsprechend herunter.
Diese Technik kam bereits bei Vorgängermodellen zum Einsatz. Neu ist, dass der Balken in der Höhe auf ein Achtel der Bildschirmfläche geschrumpft ist. Auf diese Weise lassen sich vor allem Bewegungen noch schärfer und 3D-Bilder noch präziser wiedergeben.
Soweit die Theorie. Und die Praxis bestätigt den Ansatz auf geradezu grandiose Weise. Sicherlich auch, weil Panasonic inzwischen eine äußerst hohe Qualität und Zuverlässigkeit bei der Zwischenbildberechnung erreicht hat. Selbst bei mehreren, entgegengesetzten Bewegungsrichtungen kommt auf dem Schirm nichts aus der Ruhe. Da kann im Blockbuster „Avatar“ das Raumschiff von oben heranschweben, der Bulldozer von der Seite ins Bild rollen und ein Schauspieler mitten durch die Szene hindurch rennen – sämtliche Bewegungsabläufe bleiben stabil und wirken völlig natürlich.
Aktiviert man zudem den 3D-Modus, ist das Erlebnis perfekt. Alles wirkt so realistisch, als ob man mitten im Geschehen stünde. Augenirritationen durch Überlagern der beiden, fürs dreidimensionale Sehen erforderlichen Blickwinkel (Crosstalk) gibt es nicht die Spur. Selbst mit äußerst schnellen Bildwechseln, wie bei Verfolgungsjagden durch oder während schnellen Flügen über den dichten Avatar-Dschungel, bleiben die Augen völlig entspannt. Bislang entstand bei der Shutter-Technik je nach TV-Modell und Hersteller auch häufig der Eindruck, dass sehr helle großflächige Motive wie ein weißer Himmel leicht flackernd wiedergegeben werden. Sogar hiervon ist beim Panasonic nichts mehr zu merken. Kurz: Wow, so kann 3D also aussehen!
Obgleich der 42er in puncto Schärfe noch ein wenig mehr herauskitzeln könnte, gibt er die Bilddetails angenehm genau wieder. Dies vergrößert nicht nur mit 2D den Spaß. Da die 3D-Bilder nun völlig störungsfrei aufspielen, kann sich der Vorteil voller HD-Schärfe ungehindert ins Geschehen einbringen und erhöht die Tiefenwirkung und Bildnatürlichkeit zusätzlich.
Mit dieser Performance ist der TX-L42WT50 auf jeden Fall ein echter Heimkino-Tipp. Auch wenn man an anderer Stelle kleine Fehler entdecken kann, die vorige Pansonic-Modelle besser im Griff hatten. So ist die Farbwiedergabe trotz zahlreicher Einstellungsmöglichkeiten nicht ganz so exakt wie zuvor, da Rot- und Grün-Nuancen etwas betont wirken. Schwarz gibt der Schirm einen Ticken heller wieder. Als störend fallen diese kleinen Rückschritte allerdings kaum auf, da sie eindeutig in einem akzeptablen Rahmen stattfinden. Auf gleichem Niveau blieben die ab und an auftretenden Probleme bei Bewegtbildern mit Fernsehempfang. Diese kommen nicht mit 24 Hertz an wie Kinofilme von Blu-ray, sondern mit 50 Hertz. Wem die feinen Ruckler auffallen, sollte „Intelligent Frame Creation“ ausschalten.
Keinen Grund zur Kritik bietet der Schirm in puncto Helligkeit. Er beeindruckt auf diese Weise vor allem mit 2D-Bildern, ohne zu übertreiben. Schattierungen wirken dabei wie gewünscht, so dass etwa Nobelkarossen à la Bond mit ihrer augenbetäubend glänzenden und spiegelnden Hochglanzlackierung wunderbar plastisch wirken. Und im lichtschluckenden 3D-Modus spielt der Schirm immernoch hinreichend hell und kontrastreich auf.
So lässt sich auch das TV-Programm bestens in 3D genießen. Denn die Elektronik wandelt die Normalo-Kost auf feinfühlige Weise entsprechend um, wodurch nur wenig auffallende Fehlberechnungen auftreten. So natürlich echt wie mit in 3D produzierten Filmen kann das Ergebnis freilich nicht ausfallen. Nervig beim 3D-TV-Gucken mit Panasonic ist allerdings, dass bei jedem Senderwechsel die Wiedergabe auf 2D zurückschaltet. Schade, denn die neuen Shutter-3D-Brillen des Herstellers sind so leicht wie ihre Polfilter-Pendants und könnten daher durchaus häufiger aufgesetzt werden.
Im Klang schließlich hat Panasonic abgespeckt. Leider schoss die Diät etwas zu weit übers Ziel hinaus. Ausgewogen, aber relativ dünne wirk die Soundkulisse. Es schadet also nicht, wenn man sich zum grandiosen Bild noch Tonverstärkung holt.