Bild und Ton
Fast schon ein wenig zuviel Pep verleiht Philips den Lautsprechern des 46PFL9704H. Nicht besonders voluminös, aber mit viel Elan verteilen sich die Höhen und Tiefen im Heimkino. Dazu mixt Philips noch ein wenig Raumklangeffekte. Das Ganze spielt durchaus mitreißend, wirkt aber bei Szenen mit viel Musik oder Action unter Umständen etwas aufdringlich.
Beim Bild ist das Gegenteil der Fall: Von dem kann man schlicht nicht genug bekommen. Vorausgesetzt, man dreht sowohl mit High Definition als auch Standardauflösung ein wenig die Schärfe herunter, sonst tut Philips auch hier ein wenig zuviel des Guten. So liefert der TV mit der Menü-Einstellung „2“ ein wunderbar detailreiches Bild, und man kommt zudem in den Genuss behutsam modulierter Motive mit weich gezeichneten Motivkanten. Denn dank Local-Dimming-Technik, die den Kontrast beim 117-Zentimeter-Star verbessert, geht Philips mit Helldunkel-Übergängen noch vorsichtiger um als bisher. Das fördert die Homogenität der Darstellung entscheidend. Gleichzeitig fährt Philips hierfür nur wenig die Gesamthelligkeit herunter, sodass der Spitzen-TV mit gewohnt brillanten Bildern aufwartet.
Bestens im Griff haben die Niederländer auch ihre 200-Hertz-Technik. Ob mit 24p-Blu-rays oder 50-Hertz-Kost aus dem Fernsehen, die Philips-Zuschauer dürfen stets von erstaunlicher Bewegungsschärfe und hoher Plastizität fasziniert sein. Dies ist bereits bei der Einstellung „Minimum“ für die Einstellungsoption „Perfekt Natural Motion“ der Fall, wobei sich zur Menüeinstellung „Maximum“ kaum ein Unterschied mehr erkennen lässt. Nebeneffekte wie Pixelflirren um bewegte Motive konnte Philips ein weiteres Mal reduzieren, sodass man diese nur noch wenig wahrnimmt. Wer sich dennoch daran stört oder die kino-untypische Bildwiedergabe schlicht nicht mag, deaktiviert die Schaltung und erhält schließlich mit Blu-rays den originären 24p-Kino-Bildrhythmus zurück.
Testbilder belegen ebenfalls, wie gekonnt die Elektronik mit Bewegungen umgeht. Laufschrift ist sehr scharf, und auch bei einer schwierig abzubildenden Pendelbewegung zeichnen sich die Motivlinien deutlicher ab als bei den Vorgängermodellen. So finden hohe 200-Hertz-Kunst und saubere Farbdarstellung zusammen. Denn die gelingt den Niedeländern ebenfalls bestens. Wenn James Bond nicht gerade im Casino Royal pokert, sondern sich vor strahlend blauem Himmel in Szene setzt, darf man sich an leuchtenden, natürlichen Farbkompositionen erfreuen, die unwillkürlich mitreißen. Auch hier gilt: Den Regler lieber einen Ticken niedriger einstellen, um auch in den Genuss letzter Farbfeinheiten zu kommen. Dann überzeugt der 117-Zentimeter-Schirm in jeder Hinsicht und begeistert mit einem Kontrast- und Farbfeuerwerk, wie es LCDs bislang nicht möglich war.