Bild und Ton
Die Idee hat Charme – und funktioniert auch noch: Wer den Fuß des Philips von unten ausspioniert, entdeckt zwei Lautsprecher. Die haben die Niederländer dorthin verrückt, um den Großbildschirm auf gerade mal 3,9 Zentimeter Tiefe zu fixieren. Bei solch geringem Gehäusevolumen gibt’s kaum noch Möglichkeiten fürs Sound-Design. Im Fuß untergebracht, warteten die Schallwandler dagegen mit kräftigen Tiefen auf. Auch die Höhen zeigten sich präsent und verteilten sich angenehm im Raum. Lediglich die Mitten könnten noch ein wenig ausgeprägter aufspielen. Dass die Lautsprecher im Fuß statt im Gehäuse untergebracht sind, ist in keiner Weise wahrnehmbar. Worauf jedoch stärker zu achten ist: Je nach dem, ob der Fernseher etwa auf einer Glasplatte steht, auf einem Sideboard mit Eigenvolumen oder an der Wand hängt, verändert sich der Klang weitaus deutlicher als bei herkömmlichen Fernsehern.
Mit noch interessanteren technischen Finessen bewaffnet ist der Schirm. 224 Local-Dimming-Segmente versetzen den 46PFL9706K in die Lage, finsteren Gestalten im Bild das Licht passend abzudrehen, helle Motive dagegen mit viel Strahlkraft zu durchleuchten. Zusätzlich optimiert Philips die Darstellung mit Extra-Lichtpower (Bright Pro), der eine entsprechende Signalverarbeitung zugrunde liegt. Weitere Unterstützung erhalten die LEDs vom neuen „Moth Eye“-Filter (Mottenauge). Der reduziert äußerst effektiv Lichtspiegelungen auf dem Schirm sowie den Lichteintritt in den Schirm. Dennoch blockiert er nur wenig den Lichtweg der LEDs von innen nach außen. Daher soll der Filter, der sich in Aufbau und Funktion am Mottenauge orientiert, laut Philips zehnmal mehr Kontrast ermöglichen als bisherige Versionen.
Im Ergebnis blenden die Bilder des Turbo-TV geradezu und erzielen dadurch beeindruckende Effekte, ohne in irgendeiner Weise übertrieben zu wirken. Dennoch wirken sie in keiner Weise übertrieben wiedergegeben. Gleichzeitig bleiben dunkle Motive satt gezeichnet und sorgen so für hohen Kontrast. Bei entsprechender Durchmischung der Motive präferiert die Philips-Elektronik zwar die leuchtenden Bildanteile und hellt die dunklen ein wenig auf. Im Mix der Motive und Bildabfolgen fällt dies jedoch so gut wie nicht auf, störende Nebeneffekte hat man schon gleich gar nicht zu verzeichnen. Kurz: Der Philips ist ein wahres Kontrastwunder.
Und das sogar bei niedrigem Stromverbrauch. Der 117-Zentimeter-TV liegt in der Energieeffizienzklasse A. Zwar erhöht sich der Verbrauch etwas, wenn man vom Preset „Normal“ auf „THX“ schaltet und damit die Heimkinoeinstellungen aktiviert. Doch auch dann gehört der Philips eindeutig zu den energiesparenden Geräten.
An der 3D-Darstellung haben die Niederländer ebenfalls gefeilt. Blinking- und Scanning-Backlight schalten den Schirm raffiniert in den entscheidenden Momenten dunkel, sodass sich die fürs 3D-Sehen notwendigen linken und rechten Blickperspektiven so gut wie nicht mehr überlagern. Störende Doppelbilder bleiben aus und die Augen können die Bilder deutlich entspannter betrachten. Wen das 3D-Sehen anfangs dennoch etwas anstrengt, kann im Philips-Menü den 3D-Effekt etwas reduzieren. Verstärken geht auch – doch dann übertreibt die Elektronik deutlich. Dasselbe gilt bei der 3D-Berechnung für 2D-Bilder (Konvertierung). Die beherrscht Philips nun und bewältig die Aufgabe bestens.
Ob 2D oder 3D, kommt Bewegung ins Spiel, bleiben die Bilder auch mit schwierig zu berechnenden Motivabfolgen knackig scharf und ruckelfrei. Selbst spezielle Testbilder, die darauf getrimmt sind, die Zwischenbildberechnung an ihre Grenzen zu bringen, hat die Elektronik bestens im Griff. Die saubere 24p-Kinowiedergabe gelingt dem 46er Kaliber dagegen nicht einwandfrei. Das fällt zwar so gut wie nicht auf. Scharfäugige High-End-Cineasten werden jedoch entdecken, dass die Zwischenbildberechnung auch hier Ruckeln bis zu einem gewissen Grad herausrechnet. Dies dürfte tatsächlich jedoch nur wenige stören – während ein deutlich höherer Anteil von den Philips-Bildern der Extraklasse absolut begeistert sein wird.