Bild und Ton
Der Spielraum für vollen Sound aus schlanken Fernsehern ist gering. Dass man ihn dennoch hat, beweist Sony mit dem KDL-46Z4500. Seine Schallwandlern wirken nicht nur angenehm harmonisch, sondern beeindrucken obendrein durch eine sehr räumlich wirkende Klangkulisse, die echte Kinoatmosphäre schafft. Da lösen sich die Höhen fein auf, und die Tiefen setzen sich gut in Szene. Obwohl sie natürlich nicht so kräftig aufspielen können wie ein externer Subwoofer besitzen sie überraschendes Volumen. Das ist eine gelungene Performance zum 117-Zentimeter-Großbild.
Harmonie hatte Sony auch bei der Komposition des Bildes im Visier. Mit der Einstellung „Kino“ erinnern die eher weichen Übergänge in den Schattierungen und von Motivkanten schon fast an einen Röhrenfernseher. Die auffallende Helligkeit des Schirms holt einen aber sogleich wieder in die LCD-Welt zurück. In den leuchtenden Bildern wirken Motive mit Weißanteilen jedoch kein bisschen überzeichnet und fügen sich perfekt ins Gesamtgeschehen ein. Dunkle Bildpartien hellt die Elektronik dabei ebenfalls etwas auf und verleiht dem Schirm so seinen harmonischen Look. Dieses Konzept des Signal-Processing kommt auch bei der Wiedergabe von Digitalfotos via Media Player zum Tragen, die auf diese Weise den einstigen Dias in der Wirkung sehr nahe kommen und mit hoher Brillanz bestechen.
Je hochwertiger die zugespielten Signale sind, desto stärker fallen diese Feinheiten ins Gewicht. Doch selbst Scart-Bilder wertet der Sony deutlich auf. Wer die Schärfe hier etwas reduziert, erhält eine angenehm sanfte Detaildarstellung mit angemessener Detailtreue. Dasselbe gilt für DVB-T-Empfang, wobei hier der Schärferegler auf jeden Fall nach unten gehört, da die Bilder auf dem Sony-Großbildschirm sonst pixelig wirken.
Bei 24p-Kinobildern vom Blu-ray-Player hat man freilich keine derartigen Probleme zu fürchten, sondern darf in einer natürlichen Farbpracht schwelgen, von der man sich kaum wieder lösen möchte. Im originären 24p-Bildrhythmus spielt der Film, wenn im Menü - recht kryptisch ausgedrückt - „Autom. 2“ aktiviert wurde. „Autom. 1“ schaltet dagegen den Film-Dejudder für fließende Bewegungen ein. Dann kommt auch die 200-Hertz-Zwischenbildberechnung maximal zum Tragen, von Sony „Motionflow“ tituliert. Hier punktet der Sony wiederum mit hoher Natürlichkeit: Die Bilder wirken in keiner Weise neu berechnet und dadurch künstlich, sondern sind schlicht nur detailierter und harmonischer als zuvor.
Dennoch kann die 200-Hertz-Schaltung von Sony ein noch nicht ganz optimales Schärfeergebnis erzielen. Test- wie auch Film- und TV-Bildern fehlte trotz aufwendiger Zwischenbildberechnung der letzte Schliff. Dies ist auch auch daran erkennbar, dass plötzliche Änderungen der Bewegungsrichtungen – etwa während eines Kopfschüttelns – die Bewegungsabläufe relativ leicht für einen Moment aus dem Takt bringen können. Das ist sogar bei 24p-Darstellung der Fall.
An anderer Stelle dagegen können Film-Dejudder und 200-Hertz-Wiedergabe einen Erfolg für sich verbuchen, den kein anderer Hersteller in diesem Maße erreicht. Bewegt sich ein Motiv vor detailreichem Hintergrund, ist bei allen aktuellen Film-Dejudder-Techniken ein leichtes Pixelflirren entlang der Motivkanten zu erkennen. Bei Sony fällt diese Flirren so gering aus, dass es bereits kaum noch wahrnehmbar ist.
Fazit: Die Sony-Elektronik macht noch nicht alles perfekt. Dennoch hat sie über sämtliche Bild-Disziplinen hinweg viele Stärken vorzuweisen, die Kinoabende zu Hause zum Großbildereignis machen.