Design-Baukasten
An der zum Markendesign gehörenden Echtleder-Bespannung wurde bei den Chameleon-Modellen nicht gespart: Sie verläuft über den Deckel und umrahmt die Schallwand, die Einsparungen für die Seitenwangen sowie das rückseitige Terminal, das mit für Sonus faber gefertigten Anschlüssen aus Metall in Bi-Wiring-Ausführung bestückt ist. An der Unterseite des Chameleon B befindet sich ein nach vorne offenes U-förmiges Profil mit sechs Schraubgewinden für künftig optional erhältliche Stative. Dieses Profil schafft Abstand zwischen Gehäuseboden und Stellfläche, den der Chameleon B unbedingt braucht, doch dazu später. Wenn der Lautsprecher ohne Stative auf einem Möbel platziert, auf seinem Stativ verschraubt oder auf ein anderes Stativ gestellt wird, sorgt die mittelharte Gummierung des U-Profils für die richtig dosierte Ankopplung an den Untergrund.
Bevor wir tiefer in die Technik des Chameleon B einsteigen, bleiben wir erst einmal beim Design. Der Trapez-förmige Korpus des Chameleon B erinnert an frühe Sonus faber-Gestaltung; klare, klassische Linien harmonieren mit modernen Stilelementen - die Chameleon-Modelle sind Eyecatcher, denen man nicht überdrüssig wird. Die Seitenpaneele setzen mit ihrer makellos glatten, hochglänzenden Laminierung markante Akzente, gleichgültig, welche Farbe gewählt wird. Sie können ganz einfach mit einem Handgriff abgenommen und eingesetzt werden, ohne Werkzeug. Tatsächlich funktioniert der Austausch problemlos, kein Zerren, keine Fummelei - klasse.
Vor allem erspart Sonus faber Interessenten so die berühmte Qual der Wahl, denn das Tauschen der Wangen darf sich wirklich jeder zutrauen und kann so nach Lust und Laune für Abwechslung oder eine Anpassung an verändertes Interieur sorgen. Die Möglichkeit, unterschiedliche Farben für die linke und die rechte Seite zu verwenden, erweitert dabei den stilistischen Spielraum - wer es besonders exzentrisch mag, kann natürlich bei zwei Lautsprechern sogar vier Ausführungen einsetzen.
Technologisch beinhaltet das Konzept des Chameleon B eine Premiere: Die Austrittsöffnung für den Bassreflex-Kanal befindet sich an der Unterseite des Lautsprechers. Dieses so genannte Downfiring-Prinzip macht die Distanz zum Untergrund notwendig, für die das schon erwähnte Profil am Gehäuseboden sorgt. Es schafft jedoch nicht nur Platz für die Ventilation, gleichzeitig lenkt die Form den Schall: Der hintere Bogen des Profils umläuft genau die Bassreflex-Öffnung, die seitlichen Begrenzungen laufen vorn innen abgerundet aus. Die Schallenergie des Tief-Mitteltöners kann nach hinten und zu den Seiten nicht entweichen, sondern wird relativ breitwinklig in Richtung des Hörers geleitet. Insofern lässt sich das Bassreflex-Design des Chameleon B gewissermaßen als Hybrid-Lösung zwischen Downfire und Frontfire bezeichnen, welche die Vorteile der jeweiligen Prinzipien miteinander verbindet und verhindert, dass es im Regal dröhnt, falls der Lautsprecher mit einer solchen Platzierung Vorlieb nehmen muss.