Einer für alles?
Im Grunde stellen Musik und Filmton dieselben Anforderungen an Lautsprecher, allerdings haben Audiophile und Heimcineasten häufig andere Erwartungen - in den Köpfen beider »Lager« stehen sich dann eine homogene, feinzeichnende Wiedergabe und der Spaß, es effektvoll krachen zu lassen, gegenüber. Insoweit sich persönliche Hörpräferenzen am Original orientieren und eine möglichst unverfälschte Wiedergabe die grundsätzliche Zielrichtung darstellt, gibt es dennoch keine Konflikte: Der »ideale« Schallwandler leistet beides. Das betont auch Gert Christensen, Produktmanager und Entwickler bei M&K Sound, während eines Gesprächs bei einer Vorführung in Amsterdam, doch während High-Ender die Musikwiedergabe als Königsdisziplin betrachten, stellen für ihn aufwendige Filmproduktionen die größte Herausforderung dar: »Wenn Lautsprecher die dynamischen Impulse moderner Action-Movies ansatzlos reproduzieren können, lassen sie auch bei der Musikwiedergabe nichts anbrennen.« Mit der zuvor gehörten, eindrucksvollen Demo noch im Ohr, klingen diese Worte besonders verheißungsvoll. Aber vor die musikalischen Proben soll erst einmal ein genauerer Blick auf die Lautsprecher gestellt sein.
Außer dem Kompaktlautsprecher LCR-750, der in einem Surround-Set als Front-Lautsprecher gedacht ist, gehört der Center-Lautsprecher LCR-750C sowie der Dipol-Lautsprecher SUR-55T zur 750er-Serie - jedoch kein Subwoofer. Eine passende Ergänzung für dieses THX Select-zertifizierte Set bietet M&K Sound mit den Woofern der hauseigenen V-Serie an, die mit Membrandurchmessern von 20, 25 und 29 Zentimetern erhältlich sind und jeweils in den Farbausführungen Satin Schwarz und Satin Weiß angeboten werden. Ihre integrierten Schaltverstärker leisten 150, 200 beziehungsweise 300 Watt und treiben langhubige Chassis an, deren Zellulose-Membrane mit einer aus Fiberglas gefertigten Staubschutzkappe versehen sind. Während die Schwingspulen-Körper aus Aluminium hergestellt werden, um Gewicht zu sparen, fertigt M&K Sound die Chassiskörbe aus Stahl, denn hier zählen Steifigkeit und hohe Masse. Damit die Subwoofer der V-Serie verzerrungsarme, schnelle Bassimpulse generieren können, sind ihre Gehäuse geschlossen.
Wir haben uns die LCR-750 sowohl mit dem kleinsten Subwoofer, dem V8, als auch solo angehört. Dabei zeigt sich, dass die LCR-750 nur dann ohne Subwoofer vorbehaltlos zu empfehlen sind, wenn man auf Frequenzen, die deutlich unterhalb des Oberbass-Bereichs liegen, verzichten kann. Mit Blick auf ihr Gehäusevolumen wären die Kompaktlautsprecher durchaus in der Lage, mehr Tieftonvolumen zu reproduzieren, sie sind jedoch für die Verwendung mit einem Subwoofer optimiert. Mit einem sanften Abfall ab 80 Hertz abgestimmt, werden die beiden Tiefmittelton-Chassis entlastet und können daher auf ein besonders lineares Abstrahlverhalten und eine minimale Dynamikkompression innerhalb ihres gesamten Arbeitsbereichs hin getrimmt werden. Falls gewünscht, kann dann ein Subwoofer für richtig Tiefgang sorgen, wobei die Möglichkeit, eine für den Hörraum ideale Größe zu wählen, einen zusätzlichen Vorteil bietet. Optisch fügen sich alle Modelle der 750er-Serie mit ihrer schwarz glänzenden, tadellos verarbeiteten Vinyl-Oberfläche in unterschiedliche Einrichtungsstile nahtlos ein; farblich passende, geschwungene Abdeckgitter aus Metall setzen einen dezenten Akzent.
Die soliden Gehäuse der LCR-750 werden aus MDF hergestellt und sind ebenfalls als geschlossene Konstruktion konzipiert. Sie verfügen rückseitig über Bohrungen für Wandaufnahmen und hochwertige Single-Wiring-Terminals, die dank ihrer schrägen Positionierung und eines großen, umlaufenden Ausschnitts sehr bequem zugänglich sind. Um tonale Homogenität zu gewährleisten, werden alle Modelle der 750er-Serie für die Schallwandlung des Hochton- und des Tiefmittelton-Bereichs identisch bestückt.