Pio Sound Falcon: Leicht wie eine Feder
Lautsprecher mit Folienmembran sind ein Dauerbrenner, doch in der Vergangenheit musste man auch Liebhaber dieser filigranen Schallwandler sein, um mit ihnen dauerhaft glücklich zu hören. Pio Sound hat das Prinzip der Hybrid-Elektrostaten optimiert und es gestalterisch wie technisch auf die Höhe der Zeit gebracht. AV-Magazin stellt Ihnen das Einstiegsmodell Falcon vor.
Bislang hat der noch junge niederländische Hersteller Pio Sound erst zwei Modelle von Stand-Lautsprechern im Programm: den hier getesteten Falcon und den Eagle - weitere werden in Kürze folgen, namentlich der Golden Eagle sowie ein Center und ein Surround-Modell. Eigentlich könnte man sich fragen, warum sich ein recht neuer Hersteller der Entwicklung von Folien-Schallwandlern widmet, denn sicherlich gibt es weniger anspruchsvolle Aufgaben. Lautsprecherkonzepte mit großen Folienmembranen sind technisch schwer in den Griff zu kriegen und sie bringen prinzipbedingt den Nachteil mit sich, dass die Wiedergabe sehr tiefer Frequenzen nicht zu ihren Stärken zählt - insbesondere dann, wenn sie konzipiert sind, um mit Verstärkern der mittleren Leistungsklasse adäquat angesteuert werden zu können.
Demgegenüber haben Folienwandler auch einige Vorteile, und die machen ihren besonderen Reiz aus: Weil eine einzige Membran einen sehr breiten Frequenzbereich wandelt, gibt es keinerlei Phasenverschiebungen oder Verzerrungen und Senken in Übergangsbereichen. Zudem ist die hauchdünne Membranfolie extrem leicht und ermöglicht daher, Impulsen blitzschnell zu erfolgen. Eine besonders homogene und in der Breite weit ausgedehnte Spielweise hat auch die großen Flächenstrahler aus den Achtzigern ausgezeichnet, die allerdings teils ihre Tücken hatten und sich hinsichtlich ihrer Aufstellung und ihrer Spielpartner gern wie eine Diva benahmen. Dennoch begründeten sie eine bis heute anhaltende Faszination, die zwischendurch immer wieder einzelne Hersteller motivierte, sich um die Weiterentwicklung der Technologie der elektrostatischen Folien-Flächenstrahler zu kümmern - so eben auch Pio Sound, in Kooperation mit Lautsprecherspezialist Karl-Heinz Fink übrigens. Man darf also sehr gespannt sein, ob es der Newcomer geschafft hat, seinen Elektrostaten alle Zicken abzugewöhnen und was sie klanglich zu leisten vermögen.