Sonus faber Olympica I
Groß dastehen
Sonus faber verwendet erstmalig Wenge-Holz und gibt so auch der Olympica-Serie ein neues Gesicht. AV-Magazin hat die Gelegenheit genutzt, um den Kompaktlautsprecher Olympica I zu hören.
Abgesehen von den Lautsprechern der Chameleon-Serie, die mit ihren wechselbaren, allesamt in poppigen Farben gehaltenen Seitenteilen ganz neue Akzente setzten, bewegte sich Sonus faber gestalterisch immer auf typisch exklusivem und somit sicherem Terrain. Zu dieser grundsätzlichen Kontinuität im Design gehört auch, dass die Holzteile der Gehäuse von Modellen aus höheren Serien bis dato nur in rötlichen Farbtönen oder im Farbton Graphit gebeizt wurden. Meist verarbeitet die italienische Manufaktur Walnussholz, doch zwei Produktlinien sind nun auch in einer Ausführung mit Wenge-Holz erhältlich: Die brandneue Homage Tradition- und die Olympica-Serie, deren erste Modelle bereits 2013 vorgestellt wurden. Sie besteht inzwischen aus den Standlautsprechern Olympica II und III und der kompakten Olympica I sowie dem Olympica-Center, der 2014 hinzu kam. Seinerzeit hatten wir den großen Standlautsprecher Olympica III getestet; die neue Farbausführung Wenge nehmen wir jetzt zum Anlass, den Regallautsprecher Olympica I anzuhören. Kompaktmonitore haben bei Sonus faber eine lange Tradition, die Anfang der Neunziger Jahre mit der Extrema und der Guarneri begann. Besonders von der ursprünglichen Guarneri lässt sich mit Fug und Recht sagen, dass sie das Renommee von Sonus faber mitbegründet hat; zudem markierte sie den Beginn der Erfolgsgeschichte der Homage-Lautsprecher.
Vielleicht rührt es daher, dass noch heute die Zweiwege-Konzepte aus Arcugnano bei vielen Kennern der Marke auf besonderes Interesse stoßen, obgleich auch die Standlautsprecher immer zu einem schlüssig spielenden Ganzen hin entwickelt werden konnten. Die Olympica-Serie ist nach dem von Andrea Palladio entworfenen Teatro Olimpico benannt, dass als erstes freistehendes Theatergebäude nach der Antike gilt und in Vicenza, nahe des Firmenstandorts von Sonus faber, gelegen ist. In der Mitte des Portfolios angesiedelt, bilden die Olympica-Lautsprecher eine Brücke zwischen den günstigeren Modellreihen und den Lautsprechern der Homage-Linie sowie den Referenzprojekten Lilium und Aida. Sie weisen konzeptionell und gestalterisch bereits einige wesentliche Merkmale der Homage-Serie auf und waren gleichzeitig die ersten Lautsprecher, bei denen Sonus faber eine asymmetrische Gehäuseform einführte. Die Formgebung der geschwungenen Seitenteile ist weiterhin das charakteristische Kennzeichen der Gehäuse von Sonus faber, sie basiert in all ihren Variationen auf dem Korpus einer Laute. Im Falle der Olympica-Serie ist diese ursprünglich bereits 1992 mit der ersten Guarneri eingeführte Ableitung deutlicher modifiziert worden, denn die Bögen der Olympica-Gehäuse haben im vorderen Bereich einen »Knick«, der den sanften Schwung unterbricht. An diese gegenüberliegenden Winkel anschließend, werden die Seitenteile nach hinten unterschiedlich lang geführt - daher rührt die Asymmetrie der Gehäuse.