Erfrischend anders
Auch bezüglich der Ausstattung des NP-S2000 bricht Yamaha mit dem Mainstream und löst sich mutig ganz von den Vorlagen des Multi-Feature-Ansatzes. Im einzelnen bedeutet dies, dass der NP-S2000 keine WLAN-Schnittstelle, keinen Digital-Eingang und keine USB-Schnittstelle hat - bravo! Der NP-S2000 dient einzig dazu, Musik von einem Rechner oder einer NAS-Festplatte mithilfe eines DLNA-Servers abzuspielen. Dementsprechend enthält er neben anspruchsvoller analoger Audiotechnik nur ein hochwertiges Streaming-Board und einen ebensolchen D/A-Wandler. Im Bereich Netzwerk-Schnittstellen beschränkt sich der NP-S2000 auf eine RJ45-Buchse zur Verbindung per Ethernet-Protokoll, eine Möglichkeit, den NP-S2000 auch drahtlos per WLAN ins Heimnetz einzubinden, wird wie gesagt nicht angeboten. Dies mag auf den ersten Blick allzu spartanisch gedacht anmuten, doch im Grunde ist dieser Verzicht nur konsequent: Um Aussetzer zu vermeiden, wenn Files mit sehr hoher Datenrate gestreamt werden, und bestmögliche Klangqualität zu erzielen, sollte ein Netzwerk-Player ohnehin kabelgebunden mit dem Server Daten austauschen. Denn selbst wenn nicht der Pufferzyklus des Betriebssystem-Soundlayers klanglich vorteilhafterweise auf kurze Intervalle eingestellt wird, schadet ein optimaler Datendurchsatz natürlich keinesfalls - ein derartiges Feintuning überfordert eine WLAN-Strecke jedoch leicht, spätestens wenn ungünstige Bedingungen zusammenwirken. Außerdem könnte man provokant fragen, wozu eine Komponente, die nicht herumgetragen wird, eine Funkanbindung ermöglichen sollte? Ob ein ordentlich verlegtes Ethernetkabel das Wohnambiente stört, bleibt natürlich eine Geschmacksfrage, klar ist jedoch, dass eine Funk-Schnittstelle aufwendig geschirmt sein muss, um dem Klang möglichst wenig abträglich zu sein.
Einerseits hat Yamaha beim NP-S2000 von ein paar Ausstattungsdetails Abstand genommen, um ihn zu einem attraktiven Preis anbieten zu können, dafür wartet der NP-S2000 allerdings im Gegenzug mit Leckereien auf, die in seiner Preisklasse alles andere als selbstverständlich sind. Dazu zählt sein großer Dreh-Druckregler, mit dem unter anderem durch Musikordner und Internetradio-Listen navigiert sowie die Wiedergabe gestartet oder pausiert wird. Dieses gut zwischen den Fingern liegende, absolut sanft und gleichmäßig laufende so genannte Jograd bereitet sinnliches Vergnügen nach guter alter HiFi-Schule, hinter dem Bedienelement verbirgt sich allerdings ein moderner Impulsgeber, der die Kommandos verschleißarm und sehr schnell umsetzt.
Ein sehr üppig dimensionierter Transformator, kurze Signalwege und zwei im Differentialmodus arbeitende, hochwertige 24 Bit-Konverter sowie diverse Resonanzoptimierungsmaßnahmen zeichnen den NP-S2000 darüber hinaus in audiotechnischer Hinsicht aus. Auch seine Füße zeugen von Liebe zum Detail an den richtigen Stellen: Der obere Teil der höhenverstellbaren Füße mündet in einem Stahlspike, der auf einem zusätzlichen Stahlteller mit Filz-Untergrund ruht. Doch sein größter Pluspunkt sind sicherlich die zusätzlich zu den obligatorischen RCA-Buchsen vorhandenen XLR-Ausgangsbuchsen. Im Falle symmetrisch aufgebauter Verstärkerelektronik ist diese ursprünglich aus der Profitechnik stammende Verbindungsart klanglich die bessere Wahl, auch wenn keine langen Kabelwege benötigt werden.