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Darüber hinaus gibt es allerdings im Falle des PCD 1 einen weiteren Aspekt, aufgrund dessen sich der Einsatz mehrerer Module anbietet: Zum Teil basiert seine Funktionsweise auf der Minderung von Klangeinflüssen durch Elektrosmog. Seit etlichen Jahren sehen einige Hersteller und Vertriebe elektromagnetische Felder diverser Geräte, insbesondere solcher mit Schaltnetzteil, aber auch Mobil- und DECT-Telefone, als eine Einflussgröße für den Klang von HiFi-Anlagen an: Deren EM-Felder breiten sich im ganzen Raum aus, interferieren miteinander sowie mit den EM-Feldern der HiFi-Anlage und sollen sich auf diese Weise klangmindernd auswirken. Um solche Art Störeinfluss zu minimieren, hat sich Andreas Schönberg lange Zeit intensiv mit der ci2p-Technologie von creaktiv Systems/Gabriel-Tech auseinander gesetzt und sich nach durchweg positiven Erfahrungen dafür entschieden, sie in seinen PCD 1 zu integrieren. Dessen komplettes Innenleben ist in einer Kunststoffbox vergossen, die über 2,5-Quadratmillimeter-Leiter mit den Stromanschlüssen verbunden ist.
Für unsere Hörtests hat uns Andreas Schönberg außerdem einen weiteren Neuzugang in seinem Portfolio zur Verfügung gestellt: Das Powercord. Dieses Netzkabel ist aus drei Kupferleitern mit jeweils 2,5 Quadratmillimetern Querschnitt aufgebaut, die Ummantelung der Leiter und die äußere Ummantelung werden aus Gummi hergestellt, um elektrostatische Aufladung zu vermeiden. Konfektioniert wird das Powercord mit einem Stecker und einer Buchse von Furutech, deren Gehäuse resonanzoptimiert sind. Die stabilen Kontakte sind rhodiniert, um eine möglichst verlustfreie Verbindung zu gewährleisten. Während das Powercord bereits in der Basislänge von 1,5 Metern mit 179 Euro sehr preisgünstig angeboten wird, sind auch Verlängerungen in 25-Zentimeter-Schritten zu moderaten Aufpreisen erhältlich. Zu dessen Klang lässt sich vorab schon mal so viel sagen: Andreas Schönberg verspricht nicht zu viel, wenn er sagt, dass das Powercord neutral klingt und daher auch nur in Ketten mit neutral spielenden Komponenten passt. Tatsächlich können Netzkabel nicht nur Einfluss auf die räumliche Darstellung und die Dynamik, sondern auch auf die Tonalität nehmen - das Powercord hingegen zeigt sich tonal unbeteiligt, gestattet den Komponenten ihre Charakteristik, fügt jedoch keinerlei farbliche Nuancierung hinzu. Statt dessen macht es sich unmittelbar durch eine gesteigerte Dynamik und größere Raumabbildung bemerkbar, hebt die Anlage allerdings insgesamt auf ein höheres Niveau, verhilft ihr zu einer plastischeren, fokussierteren und agileren Spielweise.
Und wie macht sich nun der Powerconditioner PCD 1 bemerkbar? Knapp zusammengefasst in sehr ähnlicher Weise, jedoch wesentlich intensiver. Bereits mit einem PCD 1 ist die räumliche Abbildung ausgedehnter, besonders in der Tiefe; zugleich wird das gesamte Klangbild erheblich besser durchhörbar, einzelne Instrumente sind schärfer umrissen, viel leichter präzise ortbar und haben deutlich mehr Luft um sich herum. Entfernt man den PCD 1 wieder aus dem System, klingt die Wiedergabe vergleichsweise diffus. Mit einem zweiten PCD 1, dem Verstärker vorgeschaltet, entfaltet sich ein völlig selbstverständlich, in sich stimmig wirkendes Klangbild mit ausgezeichneter Durchhörbarkeit, Plastizität und Konturenschärfe. Die Darbietung ist agil, griffig und rhythmisch besser akzentuiert sowie dynamisch und tonal feiner aufgelöst. Der Titel „The Way Some People Live“ aus dem hervorragend produzierten ECM-Album „City of Broken Dreams“ vom Giovanni Guidi Trio enthält perkussive Elemente, die das Piano begleiten, sich nie ganz in den Vordergrund drängen, aber mit ihrer Subtilität die Melodie akzentuieren. Mit den PCD 1 wird jedes feinstes Sprühen und Funkeln sanft angeschlagener Becken hörbar, mehr noch, man sieht deren Schwingung vor dem geistigen Auge. Auch hier führt die Wirkung der Powerconditioner zu einer luftigen, souveränen und eindringlich atmosphärischen Spielweise, selbst bei geringer Lautstärke wirkt die Bühne bis in die letzte Ecke ausgeleuchtet, der musikalische Fluss trägt den Hörer unwillkürlich mit sich. Nach etlichen Wochen intensiver Erkundung ist zudem eins klar geworden: Der Powerconditioner PCD 1 von Audio Exklusiv holt wirklich den Speck und den Käse, ohne dass eine Falle zuschnappt; er bietet fundamentalen klanglichen Zugewinn ohne eine Kehrseite - und das zu einem sehr fair kalkulierten Preis.