Homecast HS 5101 CI: Der Umständliche
Homecast macht’s Otto Normalverbraucher nicht gerade leicht. Zwar erscheint nach dem ersten Einschalten gleich ein Bild, was man als Neuling sicher als Erfolg wertet. Zumal sowohl Fernsehen mit herkömmlicher Auflösung als auch HD-Bilder in tadelloser Qualität sichtbar werden. Wie man jedoch seine Sendersammlung aktualisiert oder den Receiver auf den Fernseher einstellt, muss man sich schon selbst erarbeiten. Immerhin unterstützt der HD-Receiver mit einem übersichtlichen Menü, das die Installationsseiten gleich zu oberst offeriert. So gelingt es, sich anhand der Installationspunkte im Menü und mit Hilfe des Handbuches Schritt für Schritt durchzuhangeln. Richtig Spaß macht das jedoch nicht. Immer wieder tauchen unnötig unverständliche Symbole oder Begriffe auf – die Softwareaktualisierung etwa müsste nicht noch zusätzlich durch das Kürzel „OTA“ erschwert werden –, und an Führung, die einem wichtige Bedienungshinweise sowie die nächsten Installationsschritte vorgibt, fehlt‘s auch regelmäßig.
Hilfreich ist dagegen die Möglichkeit, Programme in insgesamt acht Favoritenlisten abzulegen. So gliedert man das große Angebot etwa nach Nachrichten-, Spielfilm- oder Kultursender. Das Verteilen der Programme auf die Listen wird durch eine pfiffige Sortierlogik unterstützt, so dass die Favoriten flink ihren Platz finden.
Absolut praxisgerecht sind die Umschaltzeiten des Receivers von einem Programm aufs nächste. Mit rund 1,5 Sekunden gehört der Homecast zur Spitze im Testfeld. Wer auch Radio über die Box hören möchte, freut sich beim Zappen zudem über das gut lesbare alphanumerische Display, das die Namen der eingeschalteten Radio- und TV-Stationen anzeigt. Als alltagstaugliche Helfer geben sich auch die Timerfunktionen für Rekorderaufnahmen. Hier lassen sich für Serienaufnahmen flexibel alle Tage, alle Wochentage oder nur die Wochenenden programmieren. Neben der manuellen Eingabe der Sendedaten ist auch die Timerprogrammierung per Elektronischem Programmführer (EPG) möglich. Hier genügt ein Knopfdruck, und schon flutschen die Angaben in den Timerspeicher. Den Titel der Sendung übergibt der EPG leider nicht – da überprüft es sich dann freilich schwer, welche Sendungen man bereits programmiert hat.
Der EPG selbst ist zwar gut gemeint, aber hilft nicht wirklich bei der Orientierung im Programmdschungel. Zwar listet er in einer Gesamtübersicht immerhin sieben Sender auf einmal auf, was den Überblick erleichtern könnte. Die Tabelle wirkt dabei aber unübersichtlich. Der Grund liegt vor allem darin, dass viele Titel der Sendungen stark abgekürzt genannt werden. Der volle Titel taucht erst dann über der Tabelle auf, wenn der Cursor die Sendung angesteuert hat. Auch die Vorausschau lässt zu Wünschen übrig, sie betrug im Test gerade mal einen halben Tag.
An der Buchsenausstattung gibt’s nichts zu mäkeln. Wie es sich für einen HD-Receiver gehört, stehen je ein Cinch-YUV- und HDMI-Ausgang zur Verfügung. Wer mit seinem Videorecorder aufzeichnen möchte, seilt diesen am besten über eine der beiden Scartbuchsen am Receiver an. Eine davon gibt Video, S-Video sowie RGB und damit alle wichtigen Signalarten aus – da steht einer hochqualitativen Aufnahme auf Band oder DVD nichts mehr im Weg. Und wer Strom sparen möchte, macht die Box anschließend über den Netzschalter zum Null-Energie-Receiver, wobei sich der Knopf allerdings etwas unpraktisch an der Geräterückseite befindet. Für Pay-TV-Fans stehen dagegen bestens zugänglich frontseitig zwei Common-Interface-Schächte zur Verfügung. Absolut praxistauglich gibt sich der Homecast auch bei der Darstellung des Videotextes: Mit seinem 800-Seiten-Speicher enstehen nur selten Wartezeiten beim Servieren der Texttafeln.
Kurzfazit:
Gutes Bild, guter Ton, allerdings nicht für Einsteiger geeignet. Der EPG bietet eindeutig zu wenig Service.