Innere Werte
Im Zentrum unseres Interesses steht das frisch überarbeitete Uni-Q-Chassis. Doch was bedeutet das eigentlich genau? Der Begriff Uni-Q ist der KEF-eigene Name für einen koaxial aufgebauten Breitbandtöner. Soll heißen: Das Chassis besteht aus einem herkömmlichen Konustöner, in dessen Zentrum sich anstatt einer Staubschutzkalotte ein Hochtöner befindet. So kann die Konusmembran tief- und mittelfrequente Töne wiedergeben, während der Kalottentöner hohe Frequenzen wandelt.
Dadurch, dass sämtliche Frequenzen den nahezu gleichen Schallentstehungsort haben, ist die Laufzeitdifferenz verschiedener Tonhöhen zum Zuhörer annähernd gleich. Die gute Phasentreue eines breitbandig tönenden Chassis macht sich besonders positiv in kleinen Räumen bemerkbar, bei denen nur ein geringer Hörabstand möglich ist. Je größer der Abstand zwischen Lautsprecher und Hörer, desto weniger fallen die Laufzeitdifferenzen ins akustische Gewicht. Im Heimkinobetrieb erweist sich diese Chassistechnik als besonders praktisch, da die rückwärtigen Surroundboxen und der Centerlautsprecher vom Einsatz einer Punktschallquelle am meisten profitieren.
Das in diesem Test verwendete Uni-Q-Chassis misst 130 Millimeter im Durchmesser. Die silbergraue Konusmembran ist aus steifem Aluminium gefertigt und wird von einer besonderen Randaufhängung geführt. Die von KEF als Z-Flex bezeichnete Sicke ist aus Gummi gefertigt und weist viele zum Konuszentrum gerichtete Wölbungen auf. Diese sollen das Resonanzverhalten der Membraneinfassung optimieren und so den Klang vor allem im Tiefmitteltonbereich verbessern.
Der Hochtöner im Konuszentrum verfügt über eine 25 Millimeter messende Kuppelmembran, die ebenfalls aus Aluminium hergestellt wird. Direkt davor sitzt die charakteristische Schallführung namens »Tangerine Wave Guide«. Die Schalllinse streut die vom Hochtöner abgegebenen Schallwellen gezielt in verschiedene Richtungen, um die Interferenzwirkung zum umgebenden Konustöner zu minimieren.
Durch die einheitliche Chassisverwendung in allen Satelliten-Komponenten unseres Heimkinosets darf man einen sehr homogenen, in sich geschlossen Raumklang erwarten. Der 13er-Uni-Q-Töner findet Verwendung in den Frontlautsprechern Q500, dem Center Q200c und den Surroundboxen Q100.
Um das tieffrequente Leistungsvermögen zu optimieren, sind sämtliche Satelliten-Komponenten der Q-Serie nach dem Bassreflexprinzip abgestimmt. Im Gegensatz zu herkömmlichen Gehäuseabstimmungen über Reflexrohre verwendet KEF sogenannte Passivmembrane. Diese Töner besitzen keinen aktiven Antrieb, verfügen also weder über eine Schwingspule noch über einen Magneten. Der vom Tiefmitteltöner rückwärtig abgegebene Schall wird von der passiven Membran zunächst in Bewegungsenergie umgewandelt. Dabei ersetzt das Membrangewicht die schwingende Luftmasse im Reflexrohr. Für einen Hersteller ist diese Technik sehr teuer, da die Passivtöner im Vergleich zu einem Reflexrohr oder Tunnel extrem aufwendig sind. Der Kunde darf sich hingegen an der von Strömungsgeräuschen befreiten Basswiedergabe erfreuen.
Der Subwoofer Q400b ergänzt das akustische Geschehen im Tiefbasssektor. Mit seiner 250 Millimeter großen, hubfreudigen Konusmembran bürgt er für eine souveräne Tieftonwandlung. Der in einem geschlossenen Gehäuse eingebaute Töner wird von einer 200 Watt starken Endstufe befeuert. Für die Klangregelung stehen ein Lautstärke- und Trennfrequenz-Regler bereit. Die Laufzeit kann über einen kleinen Rastschalter geregelt werden, der das Audiosignal bei Bedarf um 180 Grad verzögert. Mit dem eingebauten Equalizer wird der KEF-Subwoofer an den persönlichen Hörgeschmack angepasst. Dazu wird über einen Rastschalter das Tieftonsignal wahlweise um sechs oder zwölf Dezibel verstärkt. Die Einsatzfrequenz ist auf 40 Hertz fixiert.