Installation
Da der Pioneer quasi als Baukastensystem konzipiert ist, bei dem man die Ausstattung ein Stück weit selbst bestimmen darf, kommen Schirm, Lautsprecher und Fuß in separaten Paketen an – da ist man von der Kartonfülle erstmal beeindruckt. Auspacken und Zusammenbauen braucht daher seine Zeit und auch einige Schraubendrehs. Letztlich fügen sich sämtlich Einzelteile exakt zusammen und verleihen dem 127-Zentimeter-Schirm eine umwerfende Optik, für die man sich gern ein wenig ins Zeug gelegt hat.
Ebenfalls mit etwas Aufwand und Konzentration verbunden ist das Anschließen der Zuspieler. Die meisten der vielzähligen Analogeingänge sind zwar schnell gefunden und ins Heimkinosystem integriert. Wer jedoch die drei rückseitigen HDMI-Eingänge einspannen möchte, muss sie zunächst aktivieren – und dreht damit dann prompt jeweils einer Scartbuchse den Signalhahn ab. Gerade mal ein HDMI-Input und einer der drei Scarts sind unabhängig voneinander schaltbar. Das ist recht unelegant gelöst. Allerdings werden Freunde perfekter Bilder ohnehin Digitaladern vorziehen.
Die weitere Installation klappt dann eindeutig unkomplizierter. Je nach dem, ob eine Antenne oder der Kabelanschluss bevorzugt wird, finden die integrierten Tuner alle DVB-T- oder Analogsender und packen diese übersichtlich in eine Liste. Allerdings waren die Digitalkanäle im Test wild durcheinander gewürfelt, so dass man sie ausführlich in Reihe bringen und die für gewöhnlich vorn liegenden, öffentlich-rechtlichen Programme auf die ersten Plätze schieben musste. Auch RTL 1 und 2 folgten nicht aufeinander. Ebenfalls ungewohnt: Will man eine der erstellten Favoritenlisten für ausgesuchte Sender nutzen, muss man sie im Menü zuvor aktivieren. Das könnte ruhig automatisch ablaufen. Alle Korrekturen sind jedoch dank der guten Zusammenarbeit zwischen Benutzermenü und Fernbedienung schnell erledigt, so dass sie nicht lange aufhalten.
Sehr schön gelöst hat Pioneer die anschließende Tour durch die Bildeinstellungsparameter. Verändert man die Werte, reduziert sich das Menü auf einen schmalen Balken und springt erst auf Befehl wieder in den vorigen Modus zurück. So ist der Blick aufs Bild frei und man darf die vorgenommenen Veränderungen bestens kontrollieren. Zum Glück. Denn der Pioneer bietet nicht nur besonders ausführliche Farbeinstellungsmöglichkeiten. Für die unterschiedlichen Film- und Videoformate gibt's ebenfalls eine Vielzahl von Justagemöglichkeiten, die sogar den Profi herausfordern. Leider sind diese etwas ausufernd im Menü verteilt und daher nicht auf Anhieb zu finden. Auch mit den Erklärungen dazu hapert’s – selbst das Handbuch gibt häufig keine hinreichenden Auskünfte, und man fühlt sich mit Begriffen wie „Vertikaler Aktivierungsmodus“ etwas allein gelassen. Sogar die AV-Magazin-Redakteure schauten zuweilen verdutzt drein und mussten einige Funktionen testen. Unsere Leser haben das nicht nötig: Sie finden alle wichtigen Einstellungsparameter und die entsprechenden Empfehlungen in unserem detaillierten Bildtest.
Das Gute am Konzept: Letztlich lässt sich das Bild exakt justieren, und man erhält für jeden Anwendungsfall ein optimales Ergebnis. Zumal sich auf Wunsch für jeden Eingang eigene Werte einstellen lassen. Wem das allerdings alles zu aufwändig erscheint, aktiviert einfach die ebenfalls zur Verfügung stehenden Pre-Sets - schon ist die Installation erledigt.