Installation und Bedienung
In punkto Benutzerführung sticht der 55PUS8909C, wie von Philips-TVs gewohnt, wohltuend aus der Masse heraus. Schritt für Schritt, grafisch toll aufbereitet, gelangt man vom ersten Einschalten bis zum ersten Film spielend durch die Erstinstallation. Pluspunkte sammelt TP Vision auch, indem sich das Datensammeln des TVs sehr gut angeleitet eingrenzen lässt. Einzelne Funktionen, anschaulich während der Installation beschrieben, lassen sich abschalten, wenn man den dafür erforderlichen Datenabgleich mit den Philips-Internet-Servern nicht zustimmen will.
Positiv fällt auch auf, dass der Curved-Neuling ein gegenüber früheren Modellen aufgeräumteres System-Menü mit weniger unverständlichen Begriffen anbietet. Allerdings wurden nun etwas zu viele Punkte unter „Allgemeine Einstellungen“ gelistet, was den Überblick neuerlich etwas schmälert.
Die Medien- und Smart-Seiten sind attraktiv gestaltet und verzahnen sich mit dem klassischen Menü auf übersichtliche Weise. Eine tolle Idee ist dabei die Seite „Sendung verpasst“, die das Mediathekenangebot unterschiedlicher Sender bündelt – auch wenn es vielleicht ein wenig dauert, bis die Elektronik alles zusammengetragen hat. Die sehr ausführliche, im Menü integrierte Bedienungsanleitung ist ebenfalls top.
Beim täglichen Umgang zeigen sich allerdings auch ein paar Schwächen des TVs, die unter Umständen der Integration des neuen Android-Betriebssystems geschuldet sind. Obgleich dieses mehr Tempo in die Bedienung bringen soll, hakte das Menü im Test immer mal wieder und verzögerte Bedienungsschritte deutlich. Laut TP Vision sollen diese Verzögerungen nach dem Test durch ein Update behoben worden sein. In einem kurzen Nachcheck einzelner Funktionen beim Hersteller vor Ort konnten wir uns davon überzeugen, dass die neue Software mit der Versionsnummer 0.9.119.49 deutliche Verbesserungen mit sich gebracht hat und die Verzögerungen nicht mehr vorhanden waren. Ein ausführlicher Nachtest war bis Testveröffentlichung allerdings nicht mehr möglich.
Das gilt auch für die Bedienung über die „Pointer“-Funktion des Gebers. Hier stört zudem, dass diese nicht durchgängig zum Einsatz kommen kann, und man immer wieder aufs bekannte Cursorkreuz zurückgreifen muss. Klassisch verwendet, ist die Philips-Fernbedienung allerdings ausgesprochen funktional und liegt bestens in der Hand.
Bei einzelnen Angeboten schließlich streikte der TV mit der getesteten älteren Software-Version komplett. So sammelte die Seite „Cloud TV“ nur italienische Internet-TV-Angebote, auch wenn man „Germany“ eingestellt hatte. Und die Sprach- sowie Gestensteuerung für den TV klappte überhaupt nicht. Ebenfalls nicht State of the Art: Den EPG mit Wikipedia-Infos per Verknüpfungen anzureichern, ist an sich eine gute Idee. Allerdings holte der TV stets nur die englischsprachigen Wiki-Seiten aus dem Internet, was die Sprachkenntnisse so manchen Nutzers überfordern dürfte.
Seine TV-Abteilung hat der Philips-Curved dagegen bestens im Griff. Programmführer und Aufnahmefunktion per USB-Festplatte arbeiten Hand in Hand. Einen Film anschauen und einen zweiten aufzunehmen, ist dank Doppel-Tuner-Ausrüstung kein Problem. Zwei Sendungen gleichzeitig mitzuschreiben, gelingt der Elektronik nicht. Schön: Damit man nichts verpasst, liefert das Menü über die Seite „Jetzt im TV“ personalisierte Empfehlungen.
Das Portal-Menü mit Apps fällt auch bei diesem Modell sehr umfangreich aus. Die Lieblings-Apps lassen sich auf vordere Plätze bugsieren, was den Zugriff angenehm erleichtert.
Bedienungs-Highlight: Zwei Fernbedienungen in einer
Für den besseren Umgang mit den Portal-Apps und dem integrierten Internet-Browser offeriert der TV eine Fernbedienung, die rückseitig mit einer Tastatur ausstaffiert ist. Stets in Griffweite, erlaubt sie das komfortable Eintippen ganzer Texte. Das klappt bestens und erleichtert den Umgang mit der Smart-Welt erheblich. Die Tastatur ist dabei stabil und griffig. Die Anordnung der Tasten wirkt zunächst etwas ungewohnt, fällt allerdings letztlich sehr funktional aus.