Installation und Bedienung
Obgleich Samsung viele technische Herausforderungen bestens gelöst hat, zeigt das Installationsprozedere neben allen gelungenen Kniffen jeweils auch ein paar Handicaps. So klappt die Sendersuche zwar prima - das anschließende, etwaige Verändern der Senderreihenfolge dürfte dagegen handlicher vonstatten gehen. Schön sind die Tipps fürs Anschließen von Zuspielern - allerdings konzentriert sich der Samsung ausschließlich auf High-Definition-Partner. Der Grundaufbau des Menüs und das Navigationstempo darin sind gelungen - die Verteilung der Bildeinstellungsoptionen auf mehrere Hauptseiten des Menüs verwirrt jedoch sehr und wirkt recht umständlich. Zumal der Samsung sich nicht merkt, welchen Wert man zuletzt bearbeitet hat, und der recht lange Menüweg dorthin jedes Mal aufs Neue zu suchen ist.
Nach der Installation, die dank des Drehfußes bequem mit dem optimalen Ausrichten des Schirms auf die Sitzposition endet, hinterlässt der Samsung schließlich einen überwiegend guten Eindruck. So erlaubt der neu gestaltete Media Player den schnellen und übersichtlichen Zugriff auf alle Mediendateien. Die ansprechende Gestaltung der Seiten sorgt dabei für zusätzliche multimedialen Freuden. Auch die Reaktionsgeschwindigkeit beeindruckt: 8-Megapixel-Fotos vom USB-Stick wechseln auf Wunsch im 5-Sekunden-Takt, und der Zugriff zum Netzwerk-Server oder einem verbundenen Computer erfolgt ebenfalls blitzflink. So sind sogar Filme und Clips schnell auf den Schirm gezaubert. Beim manuellen Wechsel von Fotos stören zwar nicht abschaltbare, kurz eingeblendete Medieninfos. Doch bei Vorführungen via vollautomatischer „Dia-Show“-Funktion verkneifen sie sich ihren Auftritt. Nicht ganz State of the Art dabei: Ob manuell geschaltet oder vollautomatisch präsentiert, in die richtige Richtung gedrehte Fotos stellt der Schirm unschärfer dar als solche, die von vorn herein passen.
Völlig reibungslos laufen TV-Aufzeichnungen ab. So erfolgt das Pausieren von Sendungen nahezu verzögerungsfrei, und ein spontaner Sprung zurück, etwa zu nicht ganz verstandenen Dialogen, ist jederzeit möglich. Unnötig scheint lediglich, dass die Elektronik während Aufnahmen beständig einen Aufnahme-Hinweis am Rand des Schirms einblendet. Das stört, wenn man die Sendung zeitgleich anschaut.
Nicht möglich ist, aus dem Archiv des USB-Speichers eine Sendung anzusehen, während man im Hintergrund bereits den nächsten Programmpunkt aufzeichnet. Das bremst den Recording-Fluss ein wenig. Bei externen Festplattenreceivern ist solcher Service gang und gäbe. Auch der Zugriff aufs Internet oder die DLNA-Partner ist während Aufnahmen nicht möglich.
Die Programmierung von Aufnahmen klappen mit Hilfe des Programmführers bestens. In dem SI-EPG (Service-Information Program Guide) erscheint sogar ein Hinweis, sobald eine Sendung als Aufnahme geplant wurde. Der bietet auch sonst guten Service, obgleich es keine Spartensuche gibt. Hierfür muss man zu Guide+ wechseln. Die Seiten des Gemstar-EPG sind für den UE55C7700 allerdings eher unattraktiv gestaltet.
Nicht ganz geglückt ist die Fernbedienung. Sie sieht zwar gut aus, stellt sich in der Praxis jedoch als ein wenig unübersichtlich heraus. Hinzu kommt, dass sie keine Tasten, sondern kaum zu erfühlende Druckfelder besitzt. Man muss also öfter zu ihr herunter blicken. Für dunklere Heimkinos sind die Tastenfelder service-gerecht beleuchtet, die Lampen schalten sich allerdings zu schnell wieder aus.
Trotz dieser Ausrutscher steuert der stylische Stab dank der CEC-Steuerung Anynet+ alle HDMI-Spieler aus dem Hause Samsung anstandslos. Bestens gehen auch Zapping-Runden von der Hand. Die Sender wechseln mit Sat- und Kabel-Empfang meist im 2-Sekunden-Takt, High-Definition-Programme benötigen rund 3 Sekunden. Mit DVB-T geht’s noch schneller, zwischen 1 und 2 Sekunden stellen Rekordzeiten im TV-Vergleich dar. Die Formautomatik gibt sich dagegen weniger umgänglich: 4:3-Sendungen muss man in Handarbeit via Fernbedienungsbefehl in Form bringen. Das überholte Bildformat ist jedoch zum Glück zunehmend auf dem Rückzug. Wer ungern zappt, dem bietet die Programmliste eine prima Alternative. Die Tabelle führt nicht nur direkt zu den Wunschkanälen, sondern übernimmt auch EPG-Fertigkeiten, indem sie auf Knopfdruck das Tagesprogramm der Sender auflistet. Eine pfiffige und komfortable Lösung.