Kein Glas
Die andere Premiere steckt unter der Haube: Der E12 ist das erste Audio Exklusiv-Design ohne Röhren. Vielleicht sollte man hinter diesen Satz ein Ausrufezeichen setzen, doch ich will lieber nicht jene Geister beschwören, die das wohlmöglich als Sakrileg betrachten. Anfangs war das gar nicht so geplant und später hat Andreas Schönberg die Transistor-Strategie nicht ganz leichten Herzens verfolgt, doch noch etwas später zeigte sich klar, dass ein Hybrid-Konzept bei dem mehr oder weniger strikt angepeilten Kostenrahmen keine Vorteile bringt.
Vielmehr entwickelten Andreas Schönberg und seine Elektronik-Koriphäe ein neues Schaltungsdesign mit Transistoren in der Vorstufe, das den Anforderungen besser gerecht wurde: Tatsächlich geht es hier hauptsächlich um Flexibilität. Denn ohne Glaskolben lässt sich beispielsweise eine symmetrische Topologie Platz sparender und kostengünstiger realisieren, aber das ist derzeit nur ein Gedankenspiel.
Gegenwärtig respektive sehr bald wird der Platz genutzt, um zwei Ausbauvarianten anzubieten: Der standardmäßig mit vier Hochpegel-RCA-Eingängen ausgestattete E12 kann mit dem Entzerrer-Modul aus der Phono-Vorstufe P0.2 erweitert werden, wobei dann ein Line-Eingang entfällt. Außerdem wird zum Frühjahr ein DAC-Modul mit USB-Audio-Eingang verfügbar sein, so dass Besitzern des E12 alle zeitgemäßen Tonquellen offen stehen - auch eine Premiere.
In eine andere Richtung stehen bei Audio Exklusiv immer alle Türen sperrangelweit offen, nämlich hin zur optimalen Ausschöpfung des Klangpotenzials einer Komponente. Daher gibt es auch für den E12 ein so genanntes S-Paket - das bedeutet nicht nur in Zuffenhausen den Extra-Kick. Größere Kondensatoren und zusätzliche Shunt-Kondensatoren in der Netzteilsektion, eine höherwertige Innenverkabelung sowie die weiterführende Optimierung mechanischer Aspekte machen diese Option technisch aus, die sich ebenso einfach nachrüsten lässt wie die funktionalen Erweiterungen.
Luft nach oben gibt es also, aber von wo ausgehend? Im Verlauf unserer Hörtests waren auch eine d.C.d.-Basis, die Silent Plugs und die d.C.d.-Gerätefüße mit von der Partie, die klangliche Bewertung des E12 bezieht sich jedoch auf seine Performance ohne jegliches Zubehör. Als Lautsprecher diente vorwiegend der ausgezeichnet spielende Heco Direkt, der auch preislich und wegen seines charmanten Konzepts hervorragend zum E12 passt; außerdem trieb er den KEF R300 an.