Klang
Die Theorie des KEF LS50 ist besonders vielversprechend, sodass wir diesmal sehr gespannt auf den Hörtest sind. Immerhin ist der Kompaktlautsprecher das Jubiläumsmodell der englischen Boxenschmiede. Da darf man schon einiges erwarten.
Und wir werden nicht enttäuscht. Das Pärchen LS50 spielt ab der ersten Hörminute auf einem extrem hohen Niveau. Die Klangqualität ist auf den ersten Blick beziehungsweise Takt schon erstaunlich gut. Die extrem neutrale tonale Abstimmung lässt jegliches Musikmaterial sehr authentisch tönen. Bei Holst` “Die Planeten“ von der Telarc CD-80466 klingt die LS50 angenehm räumlich, ohne die Bühnendarstellung zu verwischen. Der exzellente akustische Phasengang beweist sich auch durch eine extrem breite Hörzone. Auch abseits des klassischen „Sweetspots“ eines gedachten Stereodreiecks spielen die LS50 noch ausdrucksstark und brillant auf.
Der Hochtöner fügt sich gekonnt harmonisch in das Klangbild ein. Störendes Zischeln und aufdringliches Gehabe sind ihm fremd. Vielmehr bereichert er die musikalische Darstellung mit einer Fein- und Detailzeichnung, die das klassische Meisterwerk von Gustav Holst direkt und unmittelbar in den Hörraum überträgt.
Auch wenn die kompakten Lautsprecher systembedingt nicht bis in die unterste Bassoktave vordringen, so erstaunen sie mit einem wunderbar präzisen und durchgezeichneten Bass. Die LS50 beherrscht jede noch so feine Dynamikabstufung aus dem Effeff.
Im Zusammenspiel zwischen Hoch- und Tiefmitteltöner beweist KEF eine gute Frequenzweichen-Abstimmung. Im Übergangsbereich zwischen den beiden Weichenzweigen ist kein Pegelabfall zu hören – auch nicht auf den seitlichen Hörplätzen. Das kommt besonders bei weiblichen Gesangstimmen zur Geltung. Bei der Soul-Künstlerin Alicia Keys tönt die LS50 mit bester Brillanz und Durchzeichnung.