Klang
Beim Hörtest verwendet das AV-Magazin DMPs Musiksampler „Cat Tracks, A 20-bit Taste of DMP", der sich durch hohe Detailauflösung, interessante Instrumentenvielfalt und großen Dynamikumfang auszeichnet. Als Zuspieler und Verstärker gesellt sich eine über jeden Zweifel erhabene Audionet-Kombination, die hinsichtlich Tonalität und Kraftvermögen wohl ihresgleichen sucht und deshalb perfekt mit KEFs Standbox XQ5 harmoniert. Gut geschirmtes und hochwertiges Lautsprecherkabel von AIV verbindet Verstärker und Lautsprecher standesgemäß. Von den ersten Spielminuten an beweisen beide Schallwandler, auf welchem klanglichen Niveau sie zu spielen gedenken. Zugeführte Audiosignale vom DMP-Jazz-Sampler werden in nüchterne, wohlklingende Luftdruckschwankungen übersetzt. Dabei triumphiert das gesamte Klangbild mit facettenreichen Klangdetails und dynamischen Feinheiten. Ein ehrliches, tonal ausgewogenes Klanggemisch paart sich mit äußerst realistischer Wiedergabe verschiedener Instrumente. Ob Perkussiv oder harmonisch, die XQ5 scheint die CD im Laufwerk erst richtig zum liveartigen und fühlbaren Erlebnis werden zu lassen. Die Basston spezifischen Qualitäten sind überzeugend, dürften jedoch ein Quäntchen mehr Tiefgang besitzen. Allerdings würde dies bei der Konuschassisgröße von 165 Millimetern auf Kosten der dynamischen Fähigkeiten im mittleren und oberen Bassbereich gehen. Nach einiger Zeit offenbart sich die gewissenhafte Bassreflexabstimmung des Tieftonsystems. KEF hat die perfekte Balance aus Tiefbasstauglichkeit, Dynamikvermögen und Pegelfestigkeit getroffen. Für leidenschaftliche Orgelmusik-Liebhaber würden wir dennoch den passenden Subwoofer KEFs PSW-Baureihe empfehlen, den PSW3500. Wer der XQ5 im Mittelhochtonbereich auf den Zahn fühlt, wird schnell feststellen, dass dieser Lautsprecher in puncto Ansprechverhalten und Klarheit kaum Wünsche offen lässt. Gesangsstimmen, ob kurzwellige Soprane oder langwelligere Tenöre, besitzen ausgezeichnete Ausdruckskraft, die über alle Abhörwinkel bestehen bleibt. Selbst unter seitlichen Sitzpositionen begeistert die XQ5 mit brillantem, durchzeichnendem Charakter. Das Uni-Q-Chassis erfreut zudem mit bester Konturenschärfe und plastischer Agilität. Jedwede Stimm- oder Instrumentenwiedergabe kommt aus einem Guss und mit betörender Luftigkeit aus dem koaxial aufgebauten Chassis. Die genaue Platzierung einzelner Tonereignisse im Klanggeschehen beweist das erstaunlich gute Phasenverhalten, das im Mittelhochtonsektor mit perfektem Laufzeitverhalten verschiedener Frequenzen quittiert wird.
Wie es auf den ersten Blick scheint, spielt KEFs Superhochtöner im Klanggeschehen zunächst eine untergeordnete Rolle, beweist sich bei genauerem Hinhören aber als akustisches Sahnestück. Mit filigraner Kurzwellenwandlung bereichert er das klangliche Geschehen mit fulminanter Offenheit und Transparenz. Er vermittelt das Gefühl, dass gesamte Musikmaterial mit all seinen Spektren zu übermittelt. Dies geschieht zwar nicht auf den ersten Ton, verdeutlicht sich aber sofort, wenn man den Hypertweeter abdeckt. Das Uni-Q-Chassis und der ausgezeichneten Superhochtöner kitzeln das letzte Quäntchen Frische und Spritzigkeit aus dem Tonmaterial heraus. Dank penibler Frequenzweichenabstimmung, perfekter Chassisauswahl und eines resonanzarmen Gehäuses schafft es die XQ5 ihr Klangpotenzial voll auszuschöpfen, und das mit überragender Selbstsicherheit.