Klang
Zu Beginn der Hörsitzung stellen wir das Paar Standlautsprecher im gleichschenkligen Stereodreieck auf. Auf den Hörplatz angewinkelt, sollten sich die Hochtonkalotten in den Konuszentren der UniQ-Chassis auf Ohrhöhe befinden. Als Zuspieler und Verstärker wählen wir eine hochwertige Elektronik-Kombination von Leema Acoustics, die den AV-Magazin-Testparcour vor einigen Monaten mit Bravour durchlaufen hat.
Um das Klangvermögen der iQ9 zu beurteilen, wählen wir neben unseren Standard-Referenzen ein außergewöhnliches Musikwerk aus. Die Deutsche Grammophon-Einspielung von Beethovens 5. und 7. Symphonie (CD-Nr. 447400-2) gilt unter vielen Klassik-Freunden als das Nonplusultra. Ausnahme-Dirigent Carlos Kleiber spielte das Jahrtausendwerk im Jahre 1975 mit den Wiener Philharmonikern ein. Musikalisch und akustisch sicher einer der besten Klassik-Tonträger, die es gibt.
Die iQ9 spielt zunächst anstandslos sauber und präzise. Durch die schlanke Bassabstimmung wirken die perkussiven Orchesterinstrumente subjektiv sehr dynamisch. Die beiden 16-Zentimeter-Bässe leisten gute Dienste, spielen aufgeweckt, frisch und temperamentvoll. Das Fundament von Pauken und Kontrabässen leidet aber hörbar unter der sparsam dimensionierten Tieftonabstimmung. Wer ein tiefes, sattes Bassfundament bevorzugt, sollte der iQ9 einen Subwoofer, zum Beispiel den KEF PSW2500, zur Seite stellen.
Im Mittelhochtonsektor spielt das UniQ-Chassis seine Trümpfe in Bezug auf Rundstrahlverhalten voll aus. Ob vom seitlichen Hörplatz oder der Mitte. Der Koaxtöner klingt auch abseits der frontalen Hörachse sehr gut, verliert kaum das tonale Gleichgewicht.
Die korrekte Bühnendarstellung gelingt dem UniQ ebenfalls. Einzelne Instrumente des imposanten Orchesters haben ihren angestammten Platz im Stereo-Panorama. Die räumliche Tiefe erscheint im ersten Augenblick hingegen gewöhnungsbedürftig. Die im Instrumentenverbund spielenden Musiker lassen sich nur sehr schwer auseinanderhalten. Alles kommt aus einem Guss, die Unterscheidbarkeit einzelner Instrumente gleicher Formantbereiche gestaltet sich schwierig. Geigen, Violinen und Triangeln ertönen über den Metallhochtöner zwar ausdrucksstark und tonal ausgeglichen, können aber durch die fehlende Feinzeichnung und das geringe Auflösungsvermögen wenig überzeugen.
Sollten einmal höhere Schalldruckpegel gefordert werden, kann man sich auf die iQ9 verlassen. Dank des schlanken Bassfundaments, spielt die Box auch hohe Pegel gelassen und souverän.