Klangliches Erlebnis im Stereobetrieb
Entgegen des Märchens, dass nur kleine Lautsprecher von einem Subwoofer profitieren, stellen wir die klare Aussage, dass unabhängig von der Boxengröße eine Entlastung im tieffrequenten Bereich durch einen aktiven Subwoofer sich akustisch ausgesprochen positiv auswirkt. Dabei geht es nicht vorrangig um stampfende, druckvolle Bässe, sondern um zusätzliche Rauminformationen. Bestes Demonstrationsbeispiel dafür liefern bis heute die „Kings Singers“, denn wer vermutet schon, dass A-capella-Titel von einem Subwoofer profitieren können.
So trennten wir den Myryad-Vollverstärker MXI2080 zwischen Vor- und Endstufe auf, ließen das Signal vom Dynaudio SUB 250 bei 80 Hertz trennen und gaben den Rest an die Endstufe weiter, welche die angeschlossenen Spendor S5 versorgte. Bezeichnend bei dieser Anordnung war, dass die Kette auch ohne einen Ton des Subwoofers schon exakter spielte. Langsam erhöhten wir die Lautstärke des Dynaudios und zwar nicht bis „er“ hörbar wurde, sondern das Klangbild eine superben Bass hatte. Und das macht Spaß: Dire Straits „On every Street“ kommt mit präziser Attacke und mehr Biss. Phil Collins „In the air tonight“ macht eigentlich auch nur so richtig Spaß. Selbst Klassiker wie das „The Köln Concert“ von Keith Jarret profitieren von dieser Konstellation über die Maßen. Mehr Körperhaftigkeit des Klaviers auf der einen und filigranere Auflösung auf der anderen Seite kennzeichnen den enormen Zugewinn an Ausdrucksstärke. Auch beim Umstieg auf den Plattenspieler als Wiedergabequelle bleiben die Auswirkungen erhalten. So erfährt Patricia Barber eine unbeabsichtigte Frischzellenkur, denn hier fördert die Kombination aus Dynaudio-Subwoofer und Spendor-Lautsprechern Strukturen zutage, die vorher nicht oder kaum hörbar waren. Wer seine Stereoanlage aufwerten möchte, aber nicht unbedingt gleich ein Paar neue Lautsprecher kaufen will, sollte sich beim Händler diesen Subwoofer zum Ausprobieren geben lassen.