Kompaktlautsprecher: Nubert nuVero 3
So klein, und doch schon eine echte nuVero. Letzterer Begriff steht im Hause Nubert für kompromisslose Schallwandlung. Da täuschen die zierlichen Abmessungen der nuVero 3 schnell darüber hinweg, dass es sich hier um einen vollwertigen Lautsprecher handelt. Mit einer Höhe von 31 und einer Breite von 20 Zentimetern kommt die kleinste Variante der Luxusbaureihe recht unscheinbar daher. Doch der erste Eindruck trügt. Die Kleine hat es faustdick hinter den Ohren beziehungsweise der Schallwand. Neun Kilogramm Gewicht zeugen von der Verwendung bester Bauteile. Das ansehnliche Gehäuse ist aus dicken MDF-Platten gefertigt und extrem steif. So schwingt der Korpus beim Betrieb kaum mit, was dem Klang effektiv zugute kommt.
Für die Schallwandlung zeichnet sich ein Zwei-Wege-System verantwortlich, das aus zwei Hochtonkalotten und einem Tiefmitteltöner besteht. Letzterer misst 15 Zentimeter im Durchmesser und besitzt eine leichte, aber dennoch stabile Konusmembran. Die Abstrahlfläche ist aus einem Glasfaser-Papier-Verbund gefertigt und wird über eine resonanzarme Gummisicke geführt. Diese erlaubt im Extremfall einen Hub von bis zu 30 Millimeter, um ausreichend Pegelreserven zu gewährleistet.
Bei der nuVero 3 kommen gleich zwei Hochtöner zum Einsatz. Einer strahlt in herkömmlicher Manier nach vorne ab, der andere nach hinten. Diese spezielle Eigenart qualifiziert die Kompaktbox zum Heimkino-tauglichen Dipol-Lautsprecher. Durch die nach zwei Seiten abstrahlenden Chassis kann die nuVero 3 ein diffuses Hochton-Klangbild erzeugen. Dies führt zu einer weniger gerichteten Schallabstrahlung, die wiederum das Ortungsvermögen bewusst einschränkt.
Im Heimkinobetrieb empfiehlt sich das Dipol-Prinzip vor allem für Surround- und Surround-Back-Lautsprecher. Bei einem Mehrkanal-Setup trumpfen diese Speziallautsprecher mit einem angenehm-diffusen Klang auf, der einen besonders raumfüllenden, lückenlosen Effektsound bietet.
Die Dipol-Technik eignet sich aber auch für den herkömmlichen Stereo-Betrieb. Je nachdem, wie weit weg die schallreflektierende Fläche hinter dem Lautsprecher liegt, brillieren die nuVero 3 mit einer verblüffenden Räumlichkeit.
Der Grund dafür liegt in der Phasenverschiebung, also der Verzögerung der Laufzeit zwischen dem vorderen und hinteren Chassis. Das Gehör nimmt diese Differenzen als Raumeindruck wahr, was wiederum die Tiefe des Klangbildes erheblich beeinflusst. Wer den extrem räumlichen Klangcharakter nicht mag, kann den rückseitigen Hochtöner per Kippschalter deaktivieren. Die nuVero 3 arbeitet dann als normaler Direktstrahler.
Dank einer besonders aufwendigen Frequenzweiche können zudem Bass- und Hochtoncharakteristik verändert werden. Diese lassen sich ebenfalls über die eingelassenen Kippschalter justieren. Neben den Klangeinstellungen sind ein Bassreflex-Rohr sowie der zuvor erwähnte zweite Hochtöner im Gehäuserücken eingelassen.
Das Anschlussterminal besitzt vier vergoldete Schraubklemmen und befindet sich in der Bodenplatte. Durch den geringen Abstand zwischen der Stellfläche und den Polklemmen passen normale Bananenstecker nicht unter eine nuVero 3. Zum Anschluss müssen pure Litze oder Kabelschuhe verwendet werden.