Ausstattung und Bedienung
„Magisch“ kann vor allem die Art der Bedienung auf Neulinge wirken. Mit der Magic-Remote-Fernbedienung gleitet man wie mit einem Pointer über den Schirm und ruft die verschiedenen Optionen auf. Das passt hervorragend zur Menügestaltung, deren Herz der individualisierbare webOS-Balken ist. In ihm landen LG-Angebote ebenso wie persönliche Favoriten-Apps und -Funktionen, womit sie schnell aufrufbar werden. Dabei präsentieren sich die jeweiligen Angebote attraktiv und übersichtlich.
Auch in das Systemmenü gelangt man mit der Magic Remote. Ist man anfangs noch am Suchen seiner Idealeinstellungen und ruft etwa die Bildeinstellungen häufiger auf, können die etwas langen Wege stören. Hierzu zählt auch, dass sich der Pointer der Fernbedienung recht schnell ausschaltet und immer wieder aktiviert werden muss. Doch später fällt dies deutlich weniger auf, und es kommen die Vorteile des Konzepts zum Tragen. Schade ist, dass man den Pointer dann bei den Apps eher selten einsetzen kann und man auf die Bedienung per Cursor umsteigen muss.
Einen wichtigen Sprung nach vorn hat LG beim Sendermanagement als Teil der Erstinstallation gemacht. Im Test reihten sich nun die wichtigen deutschen Sender nach dem Suchlauf zuvorderst auf. Und beim Zusammentragen der Favoritenlisten klappte die alphabetische Reihung der Sender, um seine Lieblingskanäle leichter zu finden. Auch das Verschieben einzelner Kanäle oder mehrerer zusammen innerhalb der Favoritenliste gelingt bestens. Diese Verbesserungen waren nötig und gönnen dem Käufer einen entspannteren Start.
Über die Smart-Funktionen staunt man angesichts der niedrigen Internetpreises des 55B9SLA. Google Assistant und Alexa von Amazon sind integriert, AI ThinQ übernimmt bei der Sprachgerätesteuerung. Das Mikrofon für die Services steckt wiederum in der Magic-Fernbedienung. Mit Apple AirPlay 2 arbeitet der TV zusammen. Für die Haussteuerung bietet das Menü das „Dashboard“ an, über das man sehr übersichtlich alle Smart-Geräte ansteuern kann. Zu den Smart-Funktionen zählen freilich auch (aus- und abschaltbare) Empfehlungsmechanismen, die sich nach dem Nutzerverhalten richten, sowie ebenfalls deaktivierbare HbbTV-Dienste.
Ebenfalls gelungen: Verbindet man den TV mit dem Smartphone, erscheint dessen Screen als Bild-im-Bild auf dem Schirm und kann mit der Magic Remote bedient werden. Internetseiten darin lassen sich auf Wunsch auf den TV übertragen.
Das App-Portal des LG ist gut gefüllt und beinhaltet alle wichtigen VoD-Angebote. Spiele und Sonderkanäle sind dabei häufig englischsprachig ausgelegt. Das gilt auch für die „LG Channels“ als zusätzliche Streaming-Sender, die LG als einen Sonderservice kostenlos anbietet.
Herausragend bei LG: Die HDMI-Eingänge unterstützen bereits Funktionen des brandneuen Standards 2.1. Hier inklusive ist bei dem Hersteller die wichtige Möglichkeit, UHD-Filme mit High Frame Rate – also mit erhöhter Bildwechselrate – entgegennehmen und abspielen zu können. Damit ist LG seiner Zeit voraus – Blu-ray-Player gibt es hierfür noch nicht. Mit vier dieser Eingänge, drei USB (auch für Festplatten-Recording) plus allen weiteren Inputs, die man so braucht, ist der TV bestens ausgerüstet.