Ausstattung und Bedienung
LG liefert ein großes Kontingent an smarten Features und neten Spielereien. Beides zusammen macht Spaß. Für großen Komfort sorgen die Sprachassistenten. Sie dienen weniger der Steuerung des TV – dies klappt eher nur bei einzelnen Wünschen, und man muss ein wenig ausprobieren – sondern vielmehr der Suche nach Inhalten im Internet.
Hierfür hält der Riesen-TV für jeden seinen Lieblingsansprechpartner bereit: Google Assistant und Amazon Alexa sind beide voll integriert, sodass der TV nicht nur Anhängsel des Smart Home wird, sondern umgekehrt es auch steuern könnte. Der LG-eigene ThinQ-Manager ist ebenfalls noch in der Runde.
Mit der Sprachassistenz hat man für die Hausautomation auch gleich die Kompatbilität zu Google Home an Bord. Hinzu kommt die Kompatibilität mit Apple AirPlay 2 und damit Apple HomeKit. Da fehlt in punkto Smart Home kein wichtiger Ansprechpartner mehr.
Um alles zu managen, hat LG mit seiner „Dashboard“-Seite eine gelungene Menüseite kreiert, die den smarten Überblick ermöglicht. Diese fügt sich nahtlos ins moderne, auch verspielte Cineasten ansprechende Medien- und Systemmenü ein. Das Meiste wird über die Magic-Remote-Fernbedienung aufgerufen, mit der man wie mit einem Pointer auf ein Bedienfeld direkt „zeigt“. Das ist ein neuartiges Bediengefühl. Uns stört dabei allenfalls etwas, dass sich die Funktion schnell selbstständig deaktiviert und man den Pointer immer wieder wachrufen und neu ausrichten muss.
Alternativ kommt das bekannte Cursorkreuz zum Einsatz. Dies wird auch bei den meisten Apps notwendig, da diese die Pointer-Kommunikation nicht beherrschen. Da muss man sich immer ein wenig umstellen. Über die Magic Remote erfolgt auch die Sprachkommunikation, in ihr steckt das notwendige Mikrofon.
Das Menü ist insgesamt übersichtlich aufgebaut, obgleich die Wege zu den Bild- und sonstigen Grundeinstellungen etwas lang ausfallen. Außer man weiß, dass die Grundfunktionen geschickter Weise auch über langes Drücken der Funktionstaste der Fernbedienung möglich ist – das aber verrät das LG-Menü leider nicht.
Die Ausstattungsliste verschweigt wiederum, dass zwar Doppel-Tuner-Ausrüstung vorhanden ist, man damit aber nicht zwei Sender gleichzeitig aufzeichnen kann, und auch Bild im Bild nicht funktioniert. Die zweite PiP-Einblendung muss von einem AV-Zuspieler kommen. Das Einzige, was geht, ist Zappen während einer HDD-Aufnahme.
Die Senderorganisation sollte etwas komfortabler ausfallen. Insbesondere fehlt für das Zusammensuchen der Favoritenlisten die Möglichkeit der alphabetischen Senderreihung. Zudem vermissen wir einen Filter für UHD-Sender, die wir daher lange suchen mussten. Für Sie ein wichtiger Tipp: Die aktuellen UHD-Sender findet die Elektronik erst mit der Installationseinstellung „Vollständige Suche“.
Sämtliche Multimedia-Services serviert der LG formvollendet und prompt. Uns fiel dabei der Programmführer auf, der viel Information pro Seite bietet, weil er die hohe Auflösung des Bildschirms gekonnt nutzt. Dabei präsentiert er zur weiteren Übersichtlichkeit auf Wunsch nur die Programme der erstellten Favoritenlisten. Besonders komfortabel wirkt, dass die Programminfos jeweils schnell geladen sind und die Elektronik sie sammelt, ohne dass man in den jeweiligen Sender schalten muss.
Schnell geht’s auch beim Zappen voran. Mit knapp über zwei Sekunden wechselt man zwischen Full-HD-, mit drei bis vier Sekunden zwischen UHD-Sendern. Damit liefert der LG die derzeit üblichen Bestleistungen. Der besondere Leckerbissen zum Schluss: Der LG gehört zu den ersten TVs, die mit dem neuen HDMI-Standard 2.1 aufwartet. Das mit wichtigste Feature der neuen Generation: High Frame Rate mit bis zu 120 Hertz wird möglich, was besonders scharfe Bewegungswiedergabe erhoffen lässt. Während Cineasten auf HFR noch warten müssen, kommt das Prinzip bei Spielekonsolen bereits zum Einsatz.