Bild und Ton
Wer mit OLED-Technik sein Heimkino bereichert, erhält per se schon mal ein ganzes Paket an Bildqualität. Der hohe Schwarzwert macht dunkle Szenen wirklich dunkel, und gemeinsam mit High Dynamik Range (HDR) entstehen kontraststarke, plastische Bilder.
LG geht mit Letzterem den Dolby-Vision-Weg. Die TV-HDR-Welt hat sich in zwei Lager aufgegliedert. Die Einen verlassen sich auf HDR 10+ als Technik, dank der die Kontrasteigenschaften für jede Szene an den TV übermittelt wird. Die Anderen bauen auf Dolby Vision als dem Pionier dieses Konzeptes. Die weiteren HDR-Varianten – HLG und HDR 10 – senden Kontrastinfos pauschal zum ganzen Film und sind damit ungenauer. Das wirkt sich auf die Bildqualität aus.
Welche HDR-Version auch aufspielt, der High-End-Schirm macht ein Erlebnis daraus. Da blitzt die Sonne durch Blätter hindurch, berauschend zu sehen von der 4K-Disc „Planet Erde II“, als stünde man selbst unter ihnen. Die Feinheit der Schattierungen in den hellen wie auch dunklen Bildbereichen bleibt dennoch bestens erhalten. Es entsteht fast schon ein dreidimensionaler Effekt. Und das, obwohl der LG sogar relativ gemäßigt und behutsam mit der Wiedergabe umgeht. Dies merkt man sogar noch eher ohne HDR. Dann wirkt er weniger plastisch, als er eigentlich könnte, und auch die Farbwiedergabe ist nicht ganz so präzise. Dies sind jedoch Feinheiten – der Gesamteindruck zählt da eindeutig mehr.
Und davon Bestandteil ist freilich die 4K-Auflösung, die perfekt zur Geltung kommt: Auf 164 Zentimetern Diagonale findet die hohe Bildpunktzahl genau so viel Platz wie sie benötigt. Die Schärfe ist atemberaubend, die Feinzeichnung überzeugt restlos. Das gilt mit hochgerechneten Full-HD-Bildern ebenfalls. Der Schirm kalkuliert exakt und übertreibt kein bisschen. Das gilt angenehmerweise auch für die Bewegtbilddarstellung. Sie wirkt realistisch, belässt mit 24p-Kinobildern typisch anmutendes Rucken, und serviert 50-Hertz-TV mit skalierten oder originalen 4K-Riesenbildern scharf und authentisch.
Zum vielen Bild gibt’s auch viel Ton: Man merkt, dass dem 65er mehr Volumen zur Verfügung steht als seinen kleineren Konkurrenten. Mit deutlich weniger Anstrengung gelingt dem OLED658B eine angemessene Tiefenperformance. Mit ausgeprochen bassstarker Musik kommt er zwar auch an seine Grenzen, doch Stimmen, Filmeffekte und Showeinlagen hat er durchaus im Griff.