Ausstattung und Bedienung
Die auffallendste Veränderung beim 55G19LA bringt das Smart-Menü mit sich. Der bekannte webOS-Balken, der die Angebote in kleine Kacheln gepackt waagrecht präsentiert hat, ist verschwunden. Stattdessen reihen sich nun personalisierte Empfehlungen, TV-Funktionen und on-Demand-Services eher klassisch übereinander auf. Die vielen Bilder und Angebote, die man dabei zu sehen bekommt, wirken fulminant. Und der Zugriff darauf geht dank sehr schneller Menüreaktionen flott von der Hand. Allerdings wirkt alles nun auch etwas unübersichtlicher und überfordert vielleicht zunächst etwas. Uns hat die Vorgängerversion mit ihrer kompakteren Struktur daher besser gefallen. Das Angebot nach eigenen Wünschen zu sortieren ist ebenfalls nicht mehr möglich. Das übernimmt immerhin ein Stück weit die Automatik: Häufiger genutzte Apps wandern als Personalisierungskomfort nach vorn.
Ein wenig Geschmackssache ist diese Bewertung des Menüs sicherlich auch. Maßgebend bleibt daher, dass die Funktionen und Angebote leicht auffindbar und ansteuerbar geblieben sind. Hierbei spielt auch die neue Magic-Remote-Fernbedienung eine tragende Rolle. Dank neuer Tasten kann man mit ihr viele der Angebote direkt aufrufen. Die Programmliste, die Buchseneingangswahl, das gelungene Home-Dashboard zur Steuerung des Smart-Homes, oder auch alle wichtigen VoD-Anbieter haben eigene Buttons erhalten. Dabei blieb die gute Idee, die Zahlentasten als Shortkeys für individualisierte Direktaurfrufe programmieren zu können. Einzelne sind bereits vorbelegt.
Es lohnt sich, auch die anderen Tasten etwas länger gedrückt zu halten um herauszufinden, ob hier Zusatzfunktionen hinterlegt sind. Dann taucht etwa statt der Programmliste der Programmführer auf. Auch die Startseite des Systemmenüs lässt sich umgehen: Drückt man die entsprechende Taste etwas länger, landet man direkt bei den Bildeinstellungen. Dies wird im Menü allerdings nicht geführt. Daher sollte man in der integrierten, gelungen übersichtlichen Bedienungsanleitung stöbern und sich die Bedienungsdetails aneignen. Praktische Direktverlinkungen zu den jeweiligen Funktionen erleichtern das Handling mit den Beschreibungen.
Zu den wissenswerten Hinweisen gehören zudem die Sprachbefehle zur Steuerung des TVs, die nun möglich sind. Sie fallen umfassend aus und erlauben sogar den direkten Zugang zu einzelnen Einstellungsoptionen. Auch wenn noch nicht alles ganz rund klappt, ist diese Steuerung ein klares Highlight. Unter anderem zu verbessern: Man kann HD-Programme nicht direkt herbeirufen, obwohl man etwa „Das Erste HD“ sagt – die Elektronik bietet immer auch die SD-Variante in Auswahl an und wartet auf eine Bestätigung. Das ist freilich zu umständlich. Vegleichbares gilt für den Start einer TV-Aufnahme. Vorbeugende Befehlsketten mit „...und dann...“ sind nicht möglich.
Spaß macht, dass man auf Wunsch direkt mit dem TV sprechen kann, was bestens funktioniert. Entsprechend aktiviert, wacht die Spracherkennung mit „Hey LG“ auf. Wer das nicht möchte, nutzt stattdessen wie bisher mit Knopfdruck das Mikrofon in der Fernbedienung.
Neu ist auch ein Kontext-Menü, das zum gerade gezeigten Inhalt passende Zusatzinfos und -Angebote einblendet, die der TV "intelligent" aussucht. Man erreicht es, wenn man die OK-Taste der Fernbedienung länger drückt. Dann werden v zum gezeigten Inhalt gelistet.
Leider unverändert blieb das nicht vorhandene Management für UHD-Sender und die etwas komplizierte Sendersuche. Ansonsten klappen Organisation und Navigation bestens: Alle Menüseiten sind reaktionsschnell, Zappen klappt richtig flott, und die Pointer-Steuerung beschert weiterhin ihre Vorteile – obgleich man sie für unseren Geschmack nach wie vor zu oft und zu kräftig immer wieder wachrütteln muss.
Sinnvoll ist die Trennung der Sprachassistenten. Man kann nun über die Fernbedienung per Taste aussuchen, ob man mit Google Assistant, Amazon Alexa oder LG ThinQ sprechen möchte. Bisher erledigte die Auswahl eine Automatik, was nicht immer zielführend war.
Die Basisausstattung mit der Zahl und Art der Verbindungen befriedigt selbst hohe Ansprüche. Und dank Doppeltuner ist auch Aufnahme- und Timeshift-Komfort gesichert. Zwei Sender gleichzeitig aufzuzeichnen klappt allerdings nicht.