Ausstattung und Bedienung
Herausragend sind beim Fineo die Fertigkeiten in punkto Festplattenaufnahmen. Hier kommen alle Möglichkeiten zum Zug: Die Aufnahme zweier (UHD-)Sender ist zeitgleich möglich, und man kann innerhalb des Sender-Bouquets sogar noch einen dritten anschauen. Auch die Kombination aus Timeshift und einer parallelen Aufnahme ist in dieser Weise möglich. Falls es Aufnahmeüberschneidungen gibt, informiert das Menü detailliert, wobei man sich in die Begrifflichkeiten hier ein wenig hineinfinden muss. Dies ist den praxisgerechten, unterschiedlichen Aktionsmöglichkeiten geschuldet, die man letztlich gerne alle nutzt. Nicht übersehen sollte man das Feature „Accurate Recording“. Ist es aktiviert, empfängt der TV Steuersignale der öffentlich-rechtlichen Sender, die über Programmverzögerungen informieren und den Start einer programmierten Aufnahme entsprechend hinauszögern.
Der Recording-Wahlkomfort gründet sich auf die beiden integrierten Tuner, die für jeden Empfangsweg zur Verfügung stehen. Metz gibt in der Ausstattungsliste fairerweise an, dass PiP (Bild in Bild) nur mit Full-HD-Sendern funktioniert. Vielleicht spendiert der TV-Konzeptionist dieser an sich nützlichen Funktion daher keine Extra-Taste auf der Fernbedienung.
Dafür allerdings gibt es eine Taste für Favoritenfunktionen. Das Prinzip wirkt gelungen: Sie öffnet übersichtlich angeordnete Zahlenfelder, die mit bis zu 30 präferierten Befehlen belegt werden können. So gelangt man etwa auch an PiP, das Internetportal oder direkt an wichtige Menüeinstellungsoptionen. Das alles klappt intuitiv dank bester Führung.
Letzteres gilt auch für die Installation der Sender und der Favoritenlisten am Anfang der Kinofreundschaft. Die einzelnen Listen lassen sich bestens erstellen, Sender darf man einzeln oder blockweise sammeln und verschieben. Wünschenswert wäre noch die Möglichkeit, die Senderreihenfolge hierfür alphabetisch zu ordnen oder UHD-Sender zu filtern, dann ginge alles noch schneller. Einzelne Sender oder Sendergruppen lassen sich immerhin per Namenseingabe finden und in die Liste einfügen. Weitere Finesse: Man kann eine der bereits erstellten Favoritenlisten als Vorlage für weitere auswählen. So muss man getane Arbeit nicht wiederholen.
Für Video on Demand stehen die Mediatheken der TV-Sender sowie der deutsche Anbieter Videociety bereit. Die großen Konkurrenten Netflix, Amazon und YouTube konnte Metz nicht gewinnen. Wer sie vermisst, kann zur Ergänzung die günstigen Streaming-Sticks dieser Services kaufen und an den TV anschließen.
Die Basisausstattung des Metz mit seinen digitalen und analogen Schnittstellen ist umfangreich und mehr als hinreichend. So können Zuspieler aller Art andocken, womit Blu-ray-Zuspiel, Streaming-Sticks oder bei Bedarf auch eine zusätzliche Festplatte ihren Platz finden. Steuerbar ist alles auch über die Metz-Bedienungs-App für Tablet und Smartphone, in die ein komfortabler Programmführer integriert ist. Die Verbindungsaufnahme zwischen Tablet und TV gelang im Test auf Anhieb.
Ebenfalls erwähnenswert: Metz zeigt in seinen Datenschutzbestimmungen auf, dass der TV-Hersteller selbst keinerlei Nutzerdaten sammelt. Das ist inzwischen selten in der Smart-TV-Welt. Apps jedoch unterliegen wie immer den jeweils eigenen Datenschutzbestimmungen. Allerdings kann man in den Systemeinstellungen beobachtende Cookies löschen. Auch HbbTV-Dienste sind deaktivierbar. Letzteres gilt angenehmerweise sogar für die Anzeige der Red-Button-Funktion: Wen die stetigen Einblendungen stören, kann sie abschalten, aber die Dienste per roter Taste dennoch aufrufen.
Mit einer Umschaltzeit zwischen rund zwei Sekunden bei Full-HD- und etwas unter vier Sekunden mit UHD-Sendern liegt der Metz im Vergleich zu anderen Marken bestens im Rennen.