Monitor mit Stil
Bei aller beachtenswerter Technologie des Subwoofers soll natürlich die 310 CE nicht untergehen: Das zweitgrößte der innerhalb der „Lifestyle“-Linie angesiedelten 300er-Modelle wurde mit Elacs verbesserter Aluminium-Sandwichmembran-Technologie aufgewertet. Daher trägt die aktuelle Version der 310 analog zu allen anderen mit den neuen Membranen ausgestatteten Lautsprechern des Kieler Spezialisten den Zusatz „CE“ in ihrer Bezeichnung. Die für „Crystal Edition“ stehende Abkürzung verweist auf eine neue Generation Tiefmitteltontreiber, deren Membranoberflächen ähnlich wie die Oberflächen von Kristallen geformt sind. Diese „Kristallstruktur“ erhöht die Steifigkeit der Membran wesentlich, nochmals merklich reduzierte Partialschwingungen sorgen für ein außergewöhnliches Maß von Präzision und Verfärbungsfreiheit bei der Wandlung des Mittelton- und des oberen Tieftonspektrums. Das in der sehr kompakten 310 CE verbaute Konuschassis misst 115 Millimeter im Durchmesser, angesichts dieser Dimensionierung würde man einen solchen Treiber als Mitteltöner durchgehen lassen und der 310 CE auch nur ansatzweise vorhandene Tieftonfähigkeiten absprechen. Messtechnisch und gehörmäßig allerdings belehrt die 310 CE eines Besseren: Sie spielt annähernd linear bis nahe an die Grenze zum Tiefbassbereich hinunter! Sicherlich ist in diesem Zusammenhang nicht allzu bemerkenswert, dass dem Zuhörer mit einer 310 CE allein die untersten Lagen und ein gewisser Punch verwehrt bleiben, umso bemerkenswerter und respektabler ist dagegen die Tatsache, dass ein Lautsprecher, dessen Volumen etwa dem einer Milchtüte entspricht, zu Musikwiedergabe fähig ist, die nicht völlig beschnitten wirkt. Nichtsdestotrotz: Wir haben nicht umsonst wissen wollen, was die 310 CE mit einem Sub 2060 D zusammen anrichten kann.
Diese Neugier speist sich hauptsächlich aus den zahlreichen Qualitäten dieses Kompaktmonitors, der im Elac-Portfolio direkt unterhalb der grandiosen 330 CE rangiert, deren Vorgängerin die gesamte AV-Magazin-Redaktion nachhaltig beeindruckt hat. Meines Erachtens stellt das 330er-Konzept einen außerordentlich großen Wurf dar und zählte die 330.3 JET bereits vor ihrer „Kristall“-Überarbeitung zu den besten Lautsprechern, die Elac je gebaut hat sowie generell zu den überzeugendsten Kompaktschallwandlern, die ich persönlich gehört habe. Insofern sollte man auch die 310 CE nicht ob ihrer Zuordnung in die Produktkategorie „Lifestyle“ unterschätzen, obgleich sie sich für unterschiedliche Aufstellungsvarianten gut eignet, ist sie als vollwertiger Kompaktmonitor anzusehen und verdient klanglich allemal angemessene Stative wie die Elac LS 70 sowie hochwertige Spielpartner.
Über ihren JET III-Bändchen-Hochtöner muss nicht mehr viel gesagt werden, dessen Ruf eilt ihm längst weit voraus: Schnelligkeit und Auflösungsvermögen dieses bis 50 Kilohertz hinauf spielenden High Tech-Treibers sind ein Verwöhnprogramm für die Ohren. Die ungewöhnlich aufwändige Gehäusekonstruktion der 310 CE sollte allerdings nicht unerwähnt bleiben: Ein Aluminium-Strangpressprofil mit 6,5 Millimeter Wandstärke, unterhalb des Hochtöners zusätzlich durch einen Mittelsteg versteift, gewährleistet optimale Arbeitsbedingungen für die Chassis - auch hier kann von praktisch relevanten Resonanzen des Korpus keine Rede mehr sein.