Form und Farbe
Damit sich die 801 so harmonisch wie möglich in die heimischen vier Wände einfügen, bietet Numan die Reference-Lautsprecher in vier Gehäusefarben an. Neben der klassischen schwarzen Ausführung sind die 801 in weiß, grau und dunkelbraun zu haben. Sämtliche Farbvarianten beinhalten ein hochwertiges Folienfurnier, das eine seidenmatte Holzmaserung besitzt. Wer möchte, kann die optionalen Frontabdeckungen bestellen. Diese kosten pro Stück nur zehn Euro und sind wahlweise in Schwarz oder Hellgrau erhältlich. Wer die mit schalldurchlässigem Stoff bezogenen Lautsprecherrahmen später nachbestellen möchte, kann dies dann im Zubehörshop für 15 Euro pro Stück tun. Die Verarbeitung der Standlautsprecher ist einfach, aber durchweg solide. Das 112 Zentimeter hohe Gehäuse bringt immerhin stolze 22 Kilogramm Gewicht auf die Waage. Darin enthalten sind unter anderem einige Innenversteifung, die den Korpus stabiler machen und somit das Resonanzverhalten der Reference verbessern. Das wiederum hat eine präzisere und dynamischere Basswiedergabe zur Folge. Im Gegensatz zum seidenmatten Korpus ist die aufgesetzte Schallwand glänzend ausgeführt. Hoch-, Mittel- und Tieftöner sind in der Frontplatte versenkt eingelassen, schließen somit bündig mit der glatten Oberfläche ab. Das sieht nicht nur gut aus, sondern optimiert auch die Wiedergabeeigenschaft des Lautsprechers im Mittel- und Hochtonbereich. Für beste Standfestigkeit sorgt eine schwere Sockelplatte aus Metall. An den Enden der Ausleger werden Metallspitzen, sogenannte Spikes, eingeschraubt. Diese lassen sich mit ihren Gewinden individuell in der Höhe verstellen, um den Lautsprecher aufrecht auszurichten und Unebenheiten im Boden auszugleichen. Durch die verbreiterte Stellfläche steht der Standlautsprecher zudem kippsicher und sieht zugleich schick aus.
Technik
Numan hat die Reference 801 als Dreiwege-Lautsprecher konzipiert. Das heißt, dass die eingehenden Audiosignale von der Passivweiche in drei Frequenzbänder unterteilt werden. Band eins führt zu den beiden Tieftöner, die im unteren Bereich der Schallwand eingelassen sind. Die beiden Konuschassis sind 165 Millimeter groß und wirken über eine Kunststoffmembran in ein großes Reflexvolumen. Die dafür erforderlichen Tunnelrohre sind in der Rückwand eingelassen und somit aus dem Blickfeld. Da der von den Bässen nach hinten abgegebene Schall über eine Gehäuseöffnung nach Außen geführt wird, konnte die tieffrequente Schallleistung der Reference 801 verbessert werden. Ein zusätzlicher Optimierungseffekt ergibt sich durch die aufgesetzte Schallwand. Neben den optischen Attributen bürgt eine gedoppelte Schallwand für noch präzisere Bässe, da die Stabilität des Gehäuses steigt und somit die Schwinganfälligkeit der Korpusmasse genau da reduziert wird, wo die Basstöner den meistens Körperschall an den Materialverbund abgeben. Frequenzband Nummer zwei führt zum Mitteltöner, der sich oben in der Frontplatte befindet und in ein rückwärtiges geschlossenes Luftvolumen arbeitet. Band drei wird von einem Hochtöner gewandelt, der über eine 25 Millimeter große Kuppelmembran wirkt. Um das Abstrahl- und somit Rundstrahlverhalten zu optimieren, hat Numan eine Schallführung um die Seidenkalotte angeordnet. Zum Schutz vor neugierigen Kinderfingern ist der empfindliche Membrandom mit einem Gitter ausgestattet. Für eine optimale Signaleinspeisung mit geringem Übergangswiderstand sorgt ein opulentes Kabelanschlussfeld. Dieses sitzt unten in der Rückwand und besitzt vier vergoldete, gegen Kurzschluss gesicherte Schraubklemmen. Wer die Signalbrücken zwischen den oberen und unteren Anschlüssen entfernt, kann die Reference 801 im nativen Bi-Wiring-Verfahren mit seinem Verstärker verbinden. Gleiches gilt für einen etwaigen Bi-Amping-Anschluss, bei dem Bass- und Mittelhochtonzweig von einer eigenen Endstufe versorgt werden.
Klang
Ein großes Staunen macht sich breit, als die ersten Musiktakte aus den Lautsprechern tönen. So und nicht anders können wir unseren Höreindruck mit der Reference 801 beschreiben. Bedenkt man, dass wir hier vor zwei Standlautsprechern für zusammen 420 Euro sitzen, können wir mit Fug und Recht behaupten, einen echten Preis-Leistungs-Geheimtipp entdeckt zu haben. Die Bässe klingen enorm wuchtig und druckvoll, ohne aufgebläht zu wirken. Dabei schaffen es die beiden 16er-Konustöner, selbst bei gehobener Lautstärke tiefe Tonumfänge souverän und stressfrei zu wandeln. Und das beweisen die 801 mit Bravour bei den Jazz-Musikstücken von The Bassface Swing Trio. Sämtliche Oktaven, vom Tiefbass bis zum Hochtonbereich, werden akkurat und detailgetreu wiedergegeben. Durch die leichte Mittenbetonung stellen die Reference-Lautsprecher den Aufnahmeraum überaus plastisch und authentisch dar. Die Stimmwiedergabe gewinnt spürbar an Präsenz, was den Gesang bei Katie Meluas Album Ketevan schön nach vorne stellt, ohne aufdringlich zu wirken. Im Hochtonsektor überzeugt die Berliner Schnäppchen-Box mit einer glasklaren und hochauflösenden Wiedergabe, die das Klangbild mit einer angenehmen Prise Frische garniert. Unter Strich können wir die Reference 801 mit bestem Gewissen allen Musik- und Heimkinofreunden empfehlen, die bereits von einem Einstiegsklassen-Lautsprecher echte HiFi-Qualitäten erwarten.