Installation und Bedienung
Kaum ein Hersteller führt Ausstattungs- und Bedienungskomfort mit Personalisierungsmöglichkeiten so eng zusammen wie Panasonic. Dafür sorgt nicht zuletzt der Abschied vom Software-Partner Firefox in puncto Startmenü.
Doch auch schon vorab bei der Einrichtung darf man übersichtlich und gezielt seine Vorlieben anmelden. Man gibt die gewünschten Empfangsvarianten an, darf die Sat-Installation auf einfache Weise starten, und auch die Netzwerkvariante – Kabel oder Funk – ist schnell gewählt. Perfekt wäre es, wenn anschließend gleich zur Erstellung der Favoritenlisten geleitet würde. Diese wichtige Option ist etwas im Menü versteckt. Hat man sie entdeckt, darf man Senderreihenfolge und Lieblingsprogramme auf sehr komfortable Weise seinen Wünschen anpassen.
Das neue, noch von Firefox inspirierte „Home“-Menü hat sich in der Bedienweise und Struktur verändert. Der Kernservice – man darf Favoritenfunktionen, -Apps und -Sender als runden Button für den schnellen Zugriff anheften – blieb gleich. Hinzu kamen sinnvolle Service-Angebote im attraktiven, modernen Design. Diese Angebote – eine Senderliste mit Live-Szenenbildern, Suchfunktion oder YouTube-Empfehlungen – lassen sich wiederum personalisieren. Man kann deren Reihenfolge bestimmen oder sie kurzerhand deaktivieren.
Einzelne Software-Fehler haben sich dennoch in die Bedienung eingeschlichen. Zunächst sei erneut lobenswert erwähnt: Man darf alle Eingänge mit separaten Bild- und Toneinstellungen belegen, um sich den jeweiligen Zuspielern optimal anzupassen. Dabei unterscheiden die Eingänge sogar nochmals nach HDR oder SDR-Zuspiel. Es gibt aber auch die Möglichkeit, alle Einstellungen auf alle Eingänge zu „kopieren“, falls man sich obige Feinarbeit ersparen möchte. Das klappte im Test überhaupt nicht.
Auch bei den Aufnahmefunktionen hapert’s. So ist es nicht möglich, eine geplante oder per Record-Taste gestartete Aufnahme zu pausieren. Und einer der Astra-UHD-Sender, der HDR 10 mit 25 Hertz überträgt, fror im Timeshift regelmäßig ein. An dieser Stelle am Rande der Tipp: Die im Menü versteckte Timeshift-Option heißt bei Panasonic „Permanente Aufnahme“ und muss vorab gestartet werden.
Zwei UHD-Sender gleichzeitig aufzunehmen, ist wiederum kein Problem für den Panasonic. Das ist bei anderen Marken nicht der Fall, auch wenn Doppeltuner für diesen Service sorgen sollten. Der 724er liefert zudem PiP dank seiner Zweifachempfänger. Zwei UHD-Sender stellt der Schirm in dieser Funktion allerdings nicht bereit: Einer der beiden Sender darf höchstens Full HD zählen.
Trotz Doppeltuner ist es zudem nicht möglich, einen Sender auf dem TV-Schirm anzuschauen und einen zweiten aufs Tablet zu streamen. Mit beiden Geräten muss man denselben Sender anschauen oder den TV ausschalten. Ähnlich verhält es sich mit den Festplattenaufnahmen. Sie lassen sich auf dem Tablet nur dann anschauen, wenn der TV im Standby schlummert und man die stetige Erreichbarkeit per Netzwerk aktiviert hat.
Von diesen Streaming-Komfort-Ausreißern sollte man sich jedoch nicht allzu sehr beeindrucken lassen. Insgesamt bietet der TV mit seinem übersichtlichem Menü, der schnellen Reaktionsgeschwindigkeit sowie einer gut funktionierenden Sprachsteuerung (siehe Highlight-Info unten) viele Extras. Angenehm fiel uns auch auf, dass Internetseiten selbst nach dem Ausschalten im Browser gespeichert bleiben und sich gleich nach dem Einschalten des TVs wieder zeigen. So muss man einen längeren Text nicht unbedingt bis zum Ende lesen oder kann seine Recherche am nächsten Tag fortsetzen.
Bei den Sender-Umschaltzeiten hat sich Panasonic ebenfalls gesteigert. Mit rund vier Sekunden für UHD-Sender und nur knapp über zwei Sekunden für Full HD gehört er schon zu den schnelleren TVs.
Highlight-Info: Sprachsteuerung
Ein wenig gewöhnungsbedürftig, aber letztlich sehr bequem fällt die Sprachsteuerung des TV aus. Sie klappt nur im Zusammenspiel mit Tablet oder Smartphone, da die mitgelieferte Fernbedienung kein Mikrofon besitzt.
Die vorprogrammierten und für den Anfang stets einblendbaren Sprachbefehle führen direkt zu den gewünschten Funktionen. Man darf auch Suchbegriffe fürs Internet oder den Programmführer angeben. Ein- und Ausschalten des TV klappt ebenfalls. Die Sprachverständlichkeit ist dabei verblüffend gut.
Wenig elegant wirkt lediglich, dass man für den Senderaufruf zum Beispiel nicht „ZDF“ sagen kann, sondern den Sendeplatz „2“ benennen muss. Das setzt eine gute Kenntnis der Programmtabelle voraus. Die App selbst neigt zu Aussetzern, wenn man etwa mehrere Befehle nacheinander eingeben möchte. Dies könnte jedoch auch an Ungereimtheiten mit dem jeweiligen Smartphone oder Tablet liegen.