Bild und Ton
Der Philips 55OLED805 besitzt eine Auflösung von 3840 x 2160 Pixel, die sich auf eine Diagonale von 139 Zentimeter verteilen. Die Lichtausbeute beträgt 190 cd/m² mit einem formatfüllenden Weißbild. Das reicht allemal, um beispielsweise am Nachmittag eine Serie zu schauen. Die Lichtausbeute wird aus technischen Gründen in OLED-TVs an die dargestellten Inhalte angepasst. In der Spitze erreichen unser XXL-TV bis zu 680 cd/m². Hierbei handelt es sich um kleine leuchtende Spitzlichter für HDR-Content. Der Kontrast des 55OLED805 ist so hoch, dass dieser mit über 300.000:1 oberhalb der Range unseres Messequipments liegt. Das liegt daran, dass jeder einzelne OLED-Pixel individuell beleuchtet werden kann. Ein neben dem maximal strahlenden Pixel befindlicher OLED kann komplett ausgeschaltet werden. Hierbei handelt es sich um ein pixelgenaues Dimming.
Von dieser Technologie profitieren besonders Filme in HDR (High Definition Resolution). Inhalte bis zu 10.000 Nits kann der Philips dank eines gut funktionierenden dynamischen Tone Mapping reproduzieren.
Filme mit Dolby Vision werden vom Philips 55OLED805 zuverlässig detektiert. Obwohl die Werkseinstellung mit rund 9100 Kelvin (D65) messtechnisch zu hoch ist, beeindruckt das Bild mit seiner überragenden Plastizität. Dunkle Inhalte sind hervorragend durchgezeichnet. Helle Elemente weisen feinste Abstufungen nahe Weiß aus. Es gehen keine Bildinformationen verloren. Aufgrund des „Helligkeits-Boosters“ in unserem Testgerät, können kurzzeitig sehr hohe Lichtausbeuten von bis zu 680 cd/m² erzielt werden. Damit leuchten nicht nur weiße Spitzlichter, wie Sterne, unfassbarer hell vor satt schwarzem Weltraum, sondern auch Farben erhalten kurzzeitig eine nur selten gesehene Leuchtkraft.
Wer diesen spektakulären Bildeindruck gegen standardisierte Farben tauschen möchte, braucht lediglich unter „Häufige Einstellungen“ => „Bildeinstellung“ => „HDR Persönlich“ auswählen. Mehr ist nicht nötig um auch HDR-Filme mit normgerechten Farben zu sehen.
UHD/HDR-Filme mit 60 Hz gibt unser Testgast korrekt wieder. Gemini Man besticht mit natürlichen Farben und ruckelfreien Bewegungen. Bereits die Bahnhof-Szene am Anfang begeistert mit einer Detailvielfalt, wie sie nur wenige Blockbuster besitzen. Kleinste Streben der Dachbespannungen werden klar und deutlich abgebildet. Personen offenbaren feine Gesichtszüge. Die Kleider weisen Farbnuancen aus, die der Philips vollumfänglich zeigt. Als der Zug losfährt, verschmiert das Bild nicht. Alle Fenster von Zugmaschine und Waggons bleiben klar differenziert. Obendrein heben sich die Wolken strukturiert vom blauen Himmel ab.
Werden Full-HD-Filme auf die native UHD-Auflösung des Philips hochskaliert, gelingt dies beeindruckend. Egal ob Testbilder, Fotoaufnahmen oder Kinofilme: Der 55OLED805 gibt sich keine Blöße. Frei von Artefakten erstrahlen auch Filme knackscharf und in atemberaubender Pracht.
Die AI, also die Künstliche Intelligenz, analysiert die Bildwerke und präsentiert sie überaus spektakulär. Besonders am Tag gefällt uns diese Technologie, weil das Umgebungslicht im Wohnzimmer kaum noch negative Auswirkungen hat. Die Bilder überstrahlen einfach das Tageslicht.
Der Ton beeindruckt mit klaren Höhen und sauberen Mitten. Stimmen sind sehr gut zu verstehen. Sogar so etwas wie Bass kommt aus dem TV. Dadurch kann Musik über den 55OLED805 genossen werden. Filmmusik tönt mit herrlich breiter Stereofront, Sound-Effekte sind klar zu orten.
Wer höhere Ansprüche hat, kommt nicht umhin, sich eine Soundbar mit Subwoofer oder ein großes 7.1.4 Dolby-Atmos-Soundsystem zuzulegen.
Das schwarze Dreieck zeigt die Sollkoordinaten, das weiße Dreieck das Messergebnis. Der große HDR-Farbraum Rec.2020/P3 (links) wird nahezu komplett abgedeckt. Lediglich Magenta ist leicht in Richtung Blau verschoben. Mit wenigen Handgriffen kann das korrigiert werden. Die Zielwerte des Rec.709-Farbraumes (rechts) treffen sogar exakt ihre Vorgaben.
Für dieses hervorragende Ergebnis muss lediglich in den Bildmodus „isf Tag“ geschaltet werden. Damit ist für HDR und SDR eine präzise Farbwiedergabe gewährleistet – und das ohne eine Änderung vornehmen zu müssen. Bravo!
Buchstäblich ist der Graustufenverlauf im grünen Bereich. Alle Delta-E-Werte weisen exzellente Ergebnisse aus. Alles unter 3,0 gilt gemeinhin unter Experten als Luxus. Unser Testgast besticht mit Delta-E-Werten von 0,2 bis 1,1 über den gesamten Helligkeitsverlauf von Schwarz zu Weiß.
Das RGB Niveau steht dem in Nichts nach. Die Abweichungen liegen bei maximal 1,4 Prozent. Das ist ein hervorragendes Ergebnis; es liegt innerhalb der Toleranz von Wiederholungsmessungen. Rot (101,4 %), Grün (99,6 %) und Blau (99,5 %) machen ohne eine einzige Korrektur fast Punktlandungen. Die Farbtemperatur liegt mit 6460 Kelvin (D65) nur geringfügig unter der Vorgabe von 6500 Kelvin (D65).
In Summe bedeutet das: Helligkeitsverläufe in Himmel, Schneelandschaften und Wolken sind verfärbungsfrei und bereits in der Werkseinstellung überaus natürlich.