Bild und Ton
Ganz eindeutig: Im 65PUS7601 steckt viel Bildkraft. Seine Helligkeit haut einen beim ersten Einschalten fast um, und die ungeheure Bildgröße sorgt dabei für zusätzliche Wucht. Das ist Heimkino pur.
Viel Technik dahinter macht’s möglich. Der Riesenschirm wartet mit Direct-Backlight auf. Es durchleuchtet ihn nicht von den Schirmseiten her, sondern direkt von hinten. Dieses Backlight ist in 128 Zonen (Cluster) unterteilt, um zu ermöglichen, bestimmte Bildteile mit maximaler Helligkeit zu durchstrahlen, währenddessen andere völlig dunkel bleiben (Local Dimming). In Kombination mit pulsierender LED-Durchleuchtung und den feineren Möglichkeiten der 4K-Auflösung, die LCD-Zellen anzusteuern, ergibt sich eine deutlich kontraststärkere Wiedergabe.
Dies kombiniert TP Vision mit der neuen Kontrasttechnik High Dynamic Range. Die technischen Angaben verraten nicht, dass er sich dabei auf den offiziellen Standard „HDR 10“ stützt. Die Technikabteilung versichert es allerdings auf Nachfrage.
Die teuren Techniken zahlen sich aus. Der Bolide drückt einen mit seinen leuchtenden, farbstarken Szenerien regelrecht an die Wand. Wer nach seinem persönlichen Kinoabend gut schlafen möchte, sollte frühzeitig ausschalten – diese Bilder wühlen auf und reißen mit, auch wenn der Schirm schon längst dunkel ist.
Dabei geht der Philips bewusst in die Vollen. Wer Full-HD-Bilder zuspielt, erhält auch ohne Aktivierung von Bildboostern wie etwa „HDR Upscaling“ oder anderen Kontrastverstärkern viel Brillanz. Die niedrigere Auflösung rechnet er so auf UHD hoch, dass knackige, scharf gezeichnete Motivkanten entstehen. Den vergleichbaren Umgang findet er mit Zwischenschritten in der Helligkeit, die ebenfalls einen Tick überpräzise ankommen, dabei aber fesselnde Plastizität entwickeln. Wem das zu viel sein sollte, kann für jeden Empfangsweg abgewandelte Einstellungen finden. Die AV-Magazin-Redakteure empfehlen hierfür, statt des Presets „Film“ auf „isf Nacht“ zu schalten und hier den Kontrast etwas nach unten, die Helligkeit dagegen ein wenig nach oben zu setzen. In diesem Zuge darf man unter der persönlichen Farbtemperatureinstellung auch gleich den Grünwert ein wenig nach oben verschieben. Denn die Farben trifft der Schirm nicht hunderprozentig korrekt, weswegen man auf diese Weise eine natürlichere Rotwiedergabe erreicht.
Sieht man 4K-Kost auf dem Schirm, die mit präzisen HDR-Daten untermauert sind, nimmt sich die Elektronik bewusst zurück. Kann sie auch. Denn das UHD-Erlebnis mit enormer Detailauflösung und fulminanter, feinsinniger Kontrastgestaltung benötigt keinerlei Unterstützung. Dank der geglückten Backlight-Steuerung sieht man erstaunlich tiefes Schwarz neben brillanten Helligkeitsspots. So entsteht Räumlichkeit auf dem Schirm, wie man sie bislang nicht kennt. Das schafft der Philips im Zusammenspiel, obgleich seine Helligkeit gegenüber der Logo-Vorgabe „UHD Premium“ gerade mal um die Hälfte liegt.
Ob Full HD oder UHD, man sollte für die Bewegungswiedergabe im Menü Natural Motion auf „Minimum“ stellen. Bei „Aus“ ruckelt das Bild etwas zu stark, wer mehr hinzu gibt, sieht zwar sehr geschmeidige, aber etwas unnatürlich wirkende Bewegungsabläufe. „Clear LCD“ schalten Freunde der natürlichen Bildwiedergabe aus.
Wer diese Feinheiten beachtet, betritt dank des Großkinos für Zuhause sagenhaftes Neuland mit mitreißendem Brillanzerlebnis. Dass der Ton hierbei sogar ein Stück weit mithalten kann, ist dem integrierten Subwoofer-System zuzuschreiben. Fulminant klingt das zwar nicht unbedingt, aber man kann sich durchaus auch ohne externe Verstärkung zufrieden geben.