Praxis
Schon nach kurzer Zeit war das VideoWave in den AV-Magazin Redaktionsräumen einsatzbereit und wir warteten gespannt auf die ersten Bilder und Töne. Die Verbindung zum Bose System nahm unser Referenz-Blu-ray Player von Panasonic sowie eine HD-Set-Top Box von Kathrein auf. Schön, dass dann auch nur diese Geräte in der Auswahlliste auftauchen. Bose empfiehlt zudem, das Display in einem Abstand von 60 Zentimeter bis 3 Metern zu den seitlichen Wänden aufzustellen, um die beste akustische Performance zu erreichen. Darüber hinaus verfügt das System über das Bose-Einmesssystem AdaptiQ. Damit werden räumliche Gegebenheiten berücksichtigt, da sich ja beispielsweise die Einrichtung oder der Bodenbelag stark auf den Klang auswirken. Die Einmessung des VideoWaves auf den Wohnraum dauert nicht länger als zehn Minuten. Im Lieferumfang befindet sich ein Mikrofon, das an die Fronteingänge des Systems angeschlossen und wie ein Kopfhörer aufgesetzt wird. Nacheinander fordert Bose dazu auf, die fünf Hauptsitzplätze einzunehmen. Eine kurze Folge von Messsignalen wird gespielt und die Berechnung erfolgt. Wir starten mit der Blu-ray Disc Casino Royale und waren gespannt. Schon die ersten Szenen auf Madagascar zeigen die Leistung der Bose-Lösung. Das Display leistet ganze Arbeit. Die Bild-Darstellung ist sehr natürlich, Farben halten sich angenehm, homogen und vor allem natürlich. So, wie es sein soll. Der HD-Farbraum wird vom VideoWave nahezu perfekt abgedeckt. Auch der Helligkeitsverlauf gibt keinen Anlass zu Kritik. Die Schärfedarstellung des Full HD-Panels ist optimal, wie die Szene vor dem Casino auf den Bahamas zeigt, wenn Bond sich die Schuhe zubindet. Die Zeiger seiner Armbanduhr lösen sich bestens auf, die Pflanzen im Eingangsbereich zeigen eine gute Strukturierung. Durch die gute Tiefenwirkung versinkt man im Film. Lediglich bei sehr schwierigen Bewegungsabläufen einiger Testsequenzen kommt die Bildberechnung ab und an aus dem Tritt, was sich im direkten Vergleich mit unserem Referenz-TV zeigt. Im täglichen Fernseh- und Filmbetrieb fällt dies jedoch nicht ins Gewicht. Glückwunsch zur Videoperformance – ist es doch das erste Display von Bose. Der richtige Filmspaß kommt dann aber erst mit dem Kinoton auf – und dabei leistet Audiospezialist Bose ganze Arbeit. Das VideoWave ist das best klingende Display, das je die Testräume des AV-Magazins gesehen hat. Stimmen und Dialoge sind exzellent zu verstehen, Musik gibt das VideoWave über die ganze Bandbreite ungezwungen und selbstbewusst wieder. Feinste Details wie das Knarren der Schiffsbalken in Master and Commander versetzen den Zuschauer in die raue See. Für knackige und tiefe Bässe sorgt zudem das patentierte Waveguide-System, das mit gleich sechs Treibern bestückt ist und speziell für das Video Wave angepasst wurde. Für den Mittel-Hochtonbereich stehen gleich sieben Speaker, die nach hinten/oben ausgerichtet und über die ganze Breite des Displays verteilt sind, bereit, die durch zur Seite hin abstrahlende Lautsprecher unterstützt werden. Die patentierte Phaseguide-Technologie sorgt dabei für die gezielte Verteilung des Schalls im Raum. Je nach Frequenz und abhängig davon, ob es sich um Front- oder Surroundsignale handelt, werden bis zu fünf Speaker gleichzeitig eingesetzt. Ausgeklügelte akustische Schaltungen simulieren darüber hinaus die Front- und Surround-Kanäle des Kinoklangs und versetzen den Zuschauer mitten ins Geschehen. Fährt ein Fahrzeug von rechts nach links, startet es akustisch in unserem Hörraum gleich zwei Meter neben dem Bildschirm – dort, wo nun mal kein Lautsprecher ist – und fährt mit eindrucksvollem Motorengeräusch an der Zimmerwand vorbei. Bose schafft es ebenso beeindruckend, Surroundsignale hinter dem Sitzplatz erklingen zu lassen. Zuschauer, die dies zum ersten Mal hören, drehen sich erstaunt um und suchen den Lautsprecher. Einzig und allein das hochwertige Display ist zu sehen – nicht ein einziger Lautsprecher und schon gar keine Kabel. So macht der Heimkino-Abend Spaß, zumal auch nach einem langen Filmabend das VideoWave weder aufdringlich noch ermüdend wirkt, sondern immer noch einen harmonischen Eindruck hinterlässt. Der Zuschauer versinkt einfach im Film und vergisst die Technik – so soll es sein!