Praxis
Im Bildtest zeigte der LG ebenfalls, was er kann. Sowohl die Darstellung von Fernsehprogramm als auch die Wiedergabe von Blu-rays oder DVDs meistert er mit Bravour. Vorausgesetzt, man hat einem die Optimierung der Bildparameter anhand der integrierten Beispielbilder vorgenommen, wirkt die Wiedergabe natürlich und homogen. Ein Rasen sieht so grün wie in der Natur aus. Farben sind nicht überstrahlt und exakt voneinander getrennt. Kleinste Strukturen stellt der LM670 bestens dar, ohne überschärft zu wirken. Einige Konkurrenten mögen auf den ersten Blick schärfer wirken, aber meist stören dann auch lästige Doppelkonturen und Artefakte, die das Bild unruhig und unnatürlich wirken lassen. In einer unserer Lieblingsszenen aus Casino Royale vor dem Casino sieht man deutlich jeden Zeiger an Bonds Armbanduhr, der große Busch vor der Spielhalle erscheint sehr detailliert, nuancenreich und geht nicht in einem grünen Rauschen unter. Sogar kleinste Farbunterschiede und feinste Spiegelungen in den Luxuskarossen zeigt der LG - Respekt! Spielt man mit Originaler Blu-ray Bildabfolge von 24p zu, zeigt der Koreaner das typische und gewollte Kinoruckeln, wir wir es auch aus dem Lichtspielhaus kennen. Dank 400 Hz ist das Bild jederzeit stabil und flimmerfrei. Bewegungen wirken echt und flüssig, lediglich bei sehr schwierigen und gegenläufigen Bewegungen kommt er schon mal aus dem Tritt - zu bemerken bei speziellen Testsequenzen, aber kaum im „richtigen“ Film.
Thema 3D: Selbstverständlich ist auch der LG in der Lage, uns den richtigen Tiefeneindruck zu vermitteln. Die Koreaner sind dabei von Anfang an einen anderen Weg gegangen als die Konkurrenz und haben bei ihren LCD-TVs einzig und allein auf die Polarisations-Technik gesetzt. Nun lässt sich darüber streiten, ob nicht das Shutter-System das Bessere ist. Die Fakten: Bei der Polarisations-Technik werden die Bilder für das rechte und linke Auge gleichzeitig gezeigt. Eine Bildzeile für das rechte, die nächste für das linke Auge usw.. Die Brillen dividieren dieses Doppelbild wieder auseinander. Die Shuttertechnik zeigt immer die beiden Bilder nacheinander und die Brille muss aktiv synchronisiert werden. Damit liegen schon alle Vor- und Nachteile auf der Hand. Die Polarisation verzichtet auf die Full HD-Darstellung und es fehlt dann ein wenig an Schärfe - bei normalem Fernsehabstand aber durchaus zu verschmerzen. Dafür vereint die Polarisations-Technologe einige andere Vorteile in sich. Die Brillen sind deutlich billiger als ihre Shutterkollegen und man kann mit Freunden einen Film schauen, ohne gleich eine Bank überfallen zu müssen. Ebenso sind Doppelkonturen und Übersprechen nahezu ausgeschlossen, und die Brillen sind deutlich leichter. LG meistert die 3D-Darstellung gut. 3D Effekte können nach persönlichem Geschmack und Empfinden eingestellt werden. So kann jeder für sich entscheiden, wie weit Objekte vor dem Bildschirm erscheinen oder ob er das Bild lieber etwas „flacher“ möchte. LG kommt neben der nativen Zuspielung von Blu-ray ebenso mit 3D-Fernsehprogramm klar. Side-by-Side-Bilder, wie sie in der Regel übertragen werden, setzt der LM670 sehr gut zusammen. Fußballspiele auf Sky 3D erlebt man somit völlig neu. Die Umwandlung von herkömmlichem 2D-Film und Fernsehprogramm in 3D ist jedoch eher zurückhaltend und richtiges 3D-Feeling will nicht aufkommen. Für Gamer steht zudem die Dual-Play-Funktion bereit. Damit spielt man mit zwei Personen ohne Splitscreen. Jeder Spieler sieht nur seinen Inhalt auf dem ganzen Bildschirm. Um dies zu nutzen, müssen zwei spezielle Dual-Play-Brillen optional erworben werden.
Die Tonwiedergabe steht dem Bild naturgemäß etwas nach, was bei flachen Fernsehgeräten mittlerweile Standard ist. Mit den vielen Einstellmöglichkeiten kann man ihm zwar ein wenig nachhelfen, eine Soundbar oder externe AV-Anlage ist jedoch immer die bessere Wahl. Um nur mal Nachrichten zu schauen, reicht die Klangperformance - bei Action-Knallern und Blockbustern zeigt sich der Sound eher zurückhaltend.