Praxis
Nach Aufbau und Einstellung widmen wir uns dem Vergnügen – jetzt ist Film- und Fernsehen angesagt. Als Quelle setzen wir den testerprobten DMP-BD80 sowie den DVD-Festplattenrekorder DMR-EX81 ein, die direkt mit dem Beamer über die HDM-Buchsen verbunden werden. Über den EX81 schauen wir uns zunächst SD-Fernsehprogramm an, das ja auch in riesiger Bildgröße mächtig Spaß macht. Zappt man durch das per Satellit empfangene Programm, ist man mit dem Panasonic Beamer hoch erfreut. Gerade die Öffentlich-Rechtlichen mit hoher Bandbreite bringen eine, angesichts der SD-Übertragung, sehr gute Bildqualität, die auch auf zwei Metern Bild richtig Spass macht. Schaltet man zu einigen Privaten, zeigt der Panasonic auch hier was er kann. Durch seine hervorragende Bildqualität stellt er natürlich auch jeden Fehler in der Übertragung offen und es tauchen auch mal zackige Linien oder Geflirre an Kanten auf. Spielt man DVDs zu, ist man mit dem PT-AE4000 auf der sicheren Seite. Homogene Darstellung, beste Farbtrennung und natürliches Bild zeichnen ihn aus. Bei zugespielten Halbbilder kommt lediglich der De-Interlacer manchmal aus dem Tritt (Titanic, Kapitel 8). Da sollte man ausprobieren, ob vielleicht der Scaler/De-Interlacer im Zuspieler bessere Arbeit leistet. Die Smooth-Screen-Technologie sorgt zudem dafür, dass die typische LCD-Gitterstruktur nicht zu sehen ist und der Bildeindruck damit wesentlich homogener wirkt. In den Farbe- und Kino-Modi glänzt er gegenüber dem Vorgänger AE3000 mit erhöhter Helligkeit, was sich auch im gesteigerten Kontrast auswirkt. Kommen wir zur HD-Kost: Per BD80 schauen wir auf den jetzt auf Blu-ray erschienenen Kult-Streifen Gladiator. Schon die ersten Szenen im Wald machen die Leistungsfähigkeit des Panasonic-Beamers deutlich. Eine unglaubliche Farbreinheit, scharfe Konturen ohne jegliche Artefakte an Rändern oder Kanten, schimmernde, genarbte Gesichter im Feuerlicht – so haben wir diesen Film noch nicht gesehen. Der blaue Himmel am Waldrand ist hell zu sehen, dunkle Strukturen im Waldboden und in den Bäumen gehen nicht verloren – beeindruckend. Die automatische Blende, die in Echtzeit arbeitet, leistet hier ganze Dienste und sorgt dafür, dass abgrundtiefes Schwarz, das sich kaum vom Leinwandrahmen unterscheidet, genau so zu sehen ist, wie blitzhelle Sonnenstrahlen, die durch die Baumwipfel ragen. Der Schwenk über die Arena zeigt die überragende Detailschärfe. Panasonic schafft es, feinste Strukturen zu zeigen, ohne zu überstrahlen. Die 16-Bit Gamma-Korrektur, die ebenfalls in Echtzeit arbeitet, analysiert dabei jedes Bilddetail und passt die Darstellung optimal an. Der weiterentwickelte Detail Clarity-Prozessor sorgt auf Wunsch für eine Steigerung der Bildschärfe in feinsten Details. Dieser kann nach persönlichem Geschmack mehr oder weniger eingesetzt werden, analysiert einzelne Bildausschnitte und hebt allerfeinste Details an. So kommt in den großen Palmenstrauch vor dem Casino in Nassau (Bond, Casino Royale) noch mehr Schärfe, als im Film sowieso schon vorliegt. Schön zu sehen ist dies ebenfalls in der Filmsequenz des Flugzeugfriedhofs aus Baraka. Dieser perfekt aufgenommene Streifen zeigt sofort, wo die Stärken und Schwächen eines Displays oder Beamers liegen. Die Flugzeuge gleiten mit typischer 24p-Kinodarstellung über die Leinwand, der Prozessor zeigt dabei jeden kleinen Sandkorn im Untergrund. Durch den Detail Clarity-Prozessor kann dies noch angenehm verstärkt werden. Wem die kinotypische Darstellung mit 24 Bildern pro Sekunde nicht gefällt, schaltet die Zwischenbildberechnung des Panasonic hinzu. In diesem Jahr mit drei verschiedenen Modi ausgestattet, berechnet Panasonic entsprechende Zwischenbilder, in denen die Bewegungsdarstellung interpoliert wird. Unterschiede der Modi liegen die der Berechnungstiefe und der damit verbundenen flüssigen Darstellung. Bei 50 oder 60 Hz-Material wird jeweils ein Zwischenbild interpoliert, so dass man auf die 100 bzw. 120 Hz-Wiedergabe kommt. Bei originärem 24p-Kinoformat berechnet Panasonic drei Bilder, so dass die Darstellung mit 96 Hertz erfolgt. Panasonic meistert auch dies mit Bravour. Meint man in den ersten beiden Modi nur leichte Unterschiede zur unbearbeiteten Darstellung zu erkennen, zeigt Modus drei selbst bei schwersten Bewegungsabläufen eine sehr flüssige Darstellung. Die Baraka-Flugzeuge gleiten auf einmal im Sanftflug über ihren Friedhof. Wie stark und genau man diese Zwischenbildberechnung haben möchte oder lieber das 24p-Original schaut – ausprobieren und selbst entscheiden. Zu guter Letzt noch ein Wort zum verbesserten Kontrast. Im Modus „Kino“ mit eingeschalteter, dynamischer Blende erreichen wir einen Kontrastumfang von 8000:1. Den Maximalkontrast, den der Beamer im Dynamik-Modus erreicht, wenn die Blende nach eine paar Augenblicken vollständig geschlossen ist, messen wir mit knapp 90.000:1 – mehr braucht man nicht. Im King Kong, Gewusel in New York, ist damit eine unglaubliche Bildtiefe zu sehen. Man mag förmlich in den Film hineingreifen, um die Bühnenmalerei am Ende zu berühren. So groß sich der Panasonic bei der Bildqualität gibt, so kleinlaut zeigt sich der Lüfter. In der Eco-Betriebsart, die nur geringfügig dunkler ist als der Normalbetrieb, gibt er kaum Geräusche von sich.
Mit seiner konsequent auf die richtige Kinodarstellung ausgelegte Bildwiedergabe, der unglaublichen Schärfe und der Bearbeitung feinster Details, der überragenden Bewegungsdarstellung ist der Panasonic ein echter Tipp – nicht nur für kalte Winterabende.