Durchgesetzt
Auch bei der Aufstellung stellt der Principia keinerlei spezielle Anforderungen, er kann nicht nur recht dicht vor der Rückwand platziert werden, sondern benötigt zu den seitlichen Begrenzungen ebenfalls nicht allzu viel Abstand. Zudem ist es dem persönlichen Geschmack überlassen, ob man ihn parallel ausrichtet oder etwas nach innen anwinkelt, in beiden Fällen gelingt die räumliche Darstellung und die Ortbarkeit einzelner Schallereignisse ausgezeichnet. Dafür mitverantwortlich ist eine trichterförmige Schallführung, in die der Hochtöner eingelassen ist; trotz ihres fokussierenden Effekts findet allerdings keine zu starke Bündelung auf einen Sweet Spot statt, so dass sich im ganzen Raum ein ausgewogen differenziertes Klangbild einstellt. Dennoch lohnt es sich natürlich, mit dem Principia 7 die Grundregeln der Lautsprecheraufstellung zu beachten - sprich, ein Stereo-Dreieck zu bilden und den Lautsprechern etwas großzügiger Platz um sie herum zu gönnen.
Besonders praxistauglich ist der Principia 7 hinsichtlich seines sehr hohen Wirkungsgrades, der es im Zusammenspiel mit kleinen Verstärkern ordentlich zur Sache gehen lässt. So beweist dieser Lautsprecher mit dem Magnat MA 600 seine Agilität und ausgeprägte Spielfreude, die jedoch niemals in Nervosität abrutscht. Der Principia 7 setzt das Angelieferte sehr direkt um und setzt es gekonnt in Szene; wohl geordnet, akzentuiert und fein aufgelöst. Bereits mit Popmusik fällt auf, dass er ein außergewöhnlich transparentes, ausgezeichnetes durchhörbares und großformatiges Klangbild zeichnet. Dank einer scharfen Fokussierung bleiben einzelne Schallereignisse innerhalb dessen auch bei komplexeren Stücken sehr gut ortbar, überdies verleiht der Principia 7 Instrumenten Körper und Luft um sich herum.
Eine besondere Stärke dieses erwachsen klingenden Lautsprechers ist eine für Sonus faber-Abstimmungen typische Qualität, nämlich die Stimmwiedergabe: Die Abbildungsgröße stimmt, Nuancierungen werden fein herausgearbeitet und homogen integriert. Es scheint, als habe der Principia 7 eine Vorliebe für vokale Herausforderungen jeder Art, denn er vermittelt die höchst unterschiedliche, intensive Emotionalität von David Draiman und Adele gleichermaßen eindringlich. Zugegeben: Diese involvierende Charakteristik resultiert auch aus einer leichten Betonung der obersten Mitten, sie ist jedoch wohl dosiert. Der Principia 7 trifft ein Maß von Prägnanz, das den Spaßfaktor fördert und nicht an seiner Ausgereiftheit rüttelt. Vielmehr bleibt das Gefühl zurück, dass noch deutlich mehr audiophiles Potenzial in ihm steckt. Und diesen Eindruck bestätigt der Principia 7 mit dem Audia Flight Three beim aktuellen Album der Violoncellistin Sol Gabetta, auf dem sie, von Bertrand Chamayou am Klavier begleitet, Stücke von Chopin, Glasunow und Franchomme interpretiert: Der Principia 7 transportiert die facettenreiche Atmosphäre dieser exzellenten Einspielung und liefert eine wirklich kultivierte Vorstellung ab.