Technik: Satellit WS-12
Der Wandlautsprecher WS-12 verfügt über ein Zweiwege-Netzwerk, das die breitbandigen Eingangs-Signalströme in einen Mittel- und Hochtonzweig aufteilt. Die mittleren Wellenlängen werden von zwei Konustönern gewandelt. Mit einem Membrandurchmesser von zirka 100 Millimetern leisten sie ihre Dienste in einem geschlossenen Gehäuse. Durch das extrem kleine Nettovolumen können die kompakten Konuschassis natürlich keine tieffrequenten Töne wiedergeben – sollen sie auch gar nicht. Resultierend aus dem kleinen Volumen, den kompakten Chassis und dem passiven Hochpassfilter sind die Konustreiber vor ausladenden Hubbewegungen ausreichend geschützt. Da sich die Membran sehr schnell wieder im Ausgangszustand befindet, kommt das vor allem dem Mitteltonbereich zugute. Trotz des bewusst eingeschränkten Frequenzumfangs weisen die beiden Konustöner eine außerordentlich stabile und relativ große Gummisicke auf. Das schafft Platz für ordentliche Pegelreserven und gewährleistet ein besonders gutmütiges Klirrverhalten.
Als Membranmaterial wählte Günther Nubert einen bewährten Werkstoff, Polypropylen. Die moderne Kunststoffverbindung besitzt gute Dämpfungseigenschaften, ist stabil und leicht. Der magnetische Antrieb ist unter einer wirksamen Schirmungskappe versteckt. So können die Wandlautsprecher WS-12 auch in unmittelbarer Nähe eines Röhrenfernsehers montiert werden, ohne dass unerwünschte Farbstörungen auf dem Bildschirm auftreten.
Da ein Konuschassis mit 10 Zentimetern Durchmesser physikalisch bedingt ein sehr gutes Rundstrahlverhalten bis in den unteren Hochtonbereich aufweist, ist die tonale Anbindung an einen Tweeter recht einfach. Bei Nubert kommt ein neu entwickeltes Chassis zum Einsatz. Mit einem Domdurchmesser von nur 19 Millimetern zeigt die Kalotte auch in höchsten Frequenzlagen ein weitwinkliges Abstrahlverhalten. Auf Deutsch: Der WS-12 klingt auch von der Seite gut.
Um die Lautsprecher an die individuelle Raumakustik anzupassen, verfügt die WS-12-Box über ein besonderes Anschluss-Terminal. Neben den vergoldeten Schraubklemmen befinden sich zwei Kippschalter, mit denen sich die tonale Abstimmung des Wandlautsprechers verändern lässt. Je nachdem, ob die Box an der Wand montiert ist oder frei im Rau steht, werden Grund- und Hochtonbereich getrennt voneinander justiert. Insgesamt vier verschiedene Möglichkeiten der Klanganpassung sind so möglich. Der damit verbundene Materialaufwand der Frequenzweiche ist dementsprechend hoch. An der Bauteilqualität wurde trotz der beeindruckenden Quantität nicht gespart.