Anschluss
Die nuVero 170 besitzt ein opulentes Kabelanschlussfeld. Dieses verfügt über zwei Paar vergoldete Schraubklemmen, die über Kurzschlussbrücken miteinander verbunden sind. Die oberen Polklemmen versorgen die Mittel- und Hochtöner mit Signalen, während die unteren beiden Anschlüsse die drei Basschassis ansteuern. Werden die Kurzschlussbrücken entfernt, kann die nuVero 170 im sogenannten Bi-Wiring oder auch Bi-Amping-Modus betrieben werden. Bei erstgenannter Variante werden zwei Paar Kabellitze vom Verstärkerausgang zur Box geführt, was den Kabelquerschnitt verdoppelt und dem Klang zugutekommen kann, aber nicht muss. Beim Bi-Amping-Anschluss werden Bass- und Mittelhochtonzweig der nuVero 170 von zwei autonomen Stereoendstufen angesteuert. Verfügt die für den Bassbereich zuständige Endstufe über einen Lautstärkeregler, kann der Tieftonpegel im Verhältnis zur Gesamtlautstärke individuell justiert werden. Die nuVero 170 besitzt aber noch eine Besonderheit. Zwischen den beiden Polklemmen für den Tieftonzweig sitzt ein Kippschalter, mit dem man die Passivweiche für den Basssektor deaktivieren und somit vollständig umgehen kann. Eine optionale Aktivweiche zwischen Vorstufe und Bass-Endstufe ermöglicht dann eine gezielte Einstellung der oberen Trennfrequenz, bis zu der die Tieftöner Schall wandeln sollen. Zudem erlaubt diese Anschlussvariante eine autonome Pegeleinstellung für den Bassbereich, was eine individuelle Anpassung an die Raumakustik ermöglicht.
Technik
Nubert hat die nuVero 170 technisch sehr opulente bestückt. So kommen in dem Standlautsprecher gleich drei Basstöner mit einem Durchmesser von je 22 Zentimeter zum Einsatz. Um die Anregung von klangschädlichen Raummoden im Bassbereich zu verringern, sind die Basschassis über die Schallwand verteilt bündig eingelassen. Neben der großen Gesamt-Membranfläche kommt in der nuVero 170 die Bassreflextechnik zum Einsatz, um das tieffrequente Leistungsvermögen zu optimieren. Die beiden dafür erforderlichen Belüftungstunnel sind jeweils unten und oben in der Rückseite eingebaut und sorgen für eine besonders potente Basswiedergabe. Um auch tieffrequente Töne mit hohem Pegel verzerrungsarm wiedergeben zu können, sind die Zentrierspinnen, Sicken und Magnetspalte der Basschassis sehr langhubig ausgelegt. Im Mitteltonbereich kommen zwei Konustöner mit je 150 Millimeter Durchmesser zum Einsatz. Die Treiber übertragen das Frequenzspektrum von 160 Hertz bis zum Grundtonbereich bei rund 450 Hertz. Ab dann übernehmen zwei Flachmembran-Töner die Signalwandlung. Dank ihrer kompakten Abstrahlfläche mit nur 52 Millimeter Durchmesser können sie Tonumfänge bis zirka 2.000 Hertz sehr impulstreu wandeln. Alle Frequenzen darüber hinaus werden von einer klassisch konstruierten Kalotte übertragen. Diese sitzt im Zentrum der Schallwand und wird von den beiden Flachmembran-Mitteltönern flankiert. Für bestmögliche Signalsteuerung und -verarbeitung sorgt eine extrem aufwändig gestaltete Frequenzweiche. Dank toleranzarmer Passivbauteile und penibler Entwicklungsarbeit konnte Nubert jedem einzelnen Chassis seinen optimalen Einsatzbereich in Bezug auf Phasen-, Impuls- und Frequenzgangverhalten zuweisen.
Klangqualität
Beim Hörtest überwältigt die nuVero 170 mit exorbitanter Breitbandigkeit. Von abgrundtiefen Bässen bis hin zu allerhöchsten Tönen brilliert der Standlautsprecher mit einem extrem dynamischen und agilen Klang. Wenn es die Raumakustik hergibt, spielt die nuVero 170 mit markerschütterndem Druck, vortrefflichem Timing und spritzigem Antritt. Diese Präzision und Darstellungs-Genauigkeit im Bass- und Grundtonbereich hört man nur ganz selten. Wer einmal ein großes Sinfonie-Orchester über die nuVero 170 gehört hat, wird sich in Zukunft nur schwer mit weniger zufrieden geben. Auch die Stimmwiedergabe ist erstklassig. Ob feinsinniger weiblicher Gesang oder sonore männliche Sprecherstimme, die nuVero 170 wandelt mit unglaublich starker Ausdruckskraft, Durchzeichnung und Plastizität. Der Kalottentöner ergänzt das Klangbild mit einer vollkommen stressfreien Hochtonwiedergabe, die sich durch seidige Brillanz und kristallklare Reinheit auszeichnet. Nicht unerwähnt sollte das Zusammenspiel der acht Töner bleiben. Nubert hat es geschafft, die Treiber-Armada über ein Vierwege-Netzwerk zu einem akustischen Ganzen zu vereinen. So tönt der Chassisverbund wie aus einem Guss, glänzt mit präziser Bühnendarstellung und dichter Atmosphäre. Dabei gefällt der Lautsprecher mit grandiosem Abstrahlverhalten, das auch außerhalb des Sweet-Spots für ungetrübten Musikspaß sorgt. Unterm Strich ist die nuVero 170 ein Lautsprecher, der mitreißende und somit faszinierende Musikerlebnisse auf allerhöchstem Niveau garantiert.