Ausstattung und Bedienung
Multimedia-Startmenüs mit vielen Angeboten kann man durchaus attraktiv finden. Technisat geht allerdings einen komplett anderen Weg. Aufgeräumte, einfach strukturierte Menüseiten führen sowohl zu den Grundfunktionen, wie auch zu den Internetangeboten. Dabei legt der Hersteller Wert darauf, so wenig fremdsprachige Begriffe wie möglich zu nutzen, um etwaiger Verwirrung von weniger Smart-TV-Geübten vorzubeugen. Dazu bietet das Menü viele, ausgesprochen ausführliche Erklärungen zu den einzelnen Funktionen und zum persönlichen Datenschutz.
Letzteres wird relevant, wenn man die smarten Stärken des Riesen-TV nutzen möchte. Er lässt sich mit einem Alexa-Lautsprecher verbinden, sodass man TV-Grundfunktionen per Sprachbefehl lenken kann. Zudem ist es möglich, den TV vorprogrammiert ins Technisat-Universum einzuklinken. Mit Szenarien wie das Starten der Heizung, Lichtstimmungen schaffen und den Heimkino-TV einschalten, wird der Schirm zum Teil der Hausautomation. Die Partner verständigen sich dabei automatisch. Um das komplette Angebot nutzen zu können, benötigt man eine „Zentraleinheit“ von Technisat, über die man dann auch alles unterwegs mit dem Mobilgerät steuern darf. Kaum weniger Service bietet der „Z-Wave-Stick“, der die Zentraleinheit überflüssig macht und direkt an den Technivista 65 andockt. In beiden Fällen wird der TV ganz nach Gusto mal zum einfachen, gesteuerten Teilnehmer („Client“), oder er wird zum Kapitän und man lenkt über seinen Schirm das gesamte Connected Home. Pfiffig ist auch die Möglichkeit der Aufnahmeprogrammierung via Internet.
Diese feinen Fertigkeiten ergänzt solide Grundausstattung. Mit vier modernen UHD-HDMI-Eingängen, 2 USB – auch für den Anschluss einer Festplatte für Aufnahmen – sowie einem optischen Audioausgang für eine externe Soundanlage zeigt sich das Heimkino auf dem neuesten Stand. Auf Festplatte spielt die Elektronik zwei UHD-Sender parallel – möglich dank Doppeltuner für alle Empfangswege. Bei Bild im Bild streikt sie allerdings: Wie derzeit bei allen von uns getesteten UHD-TVs werden keine zwei UHD-Sender gleichzeitig dargestellt. Löblicherweise weist Technisat – anders als bei den meisten Konkurrenten – hierauf bereits in den technischen Angaben hin. Zu Missverständnissen können die technischen Angaben allerdings an anderer Stelle führen. Die Beschreibung wirkt unglücklicherweise, als ob der TV die Funktion der Smart-Home-Zentraleinheit übernehmen könnte sowie Bluetooth integriert wäre. Beides ist jedoch nicht der Fall, man benötigt entsprechende Aufrüstung.
Personalisieren lässt sich der Technivista 65 bestens bei den Programm-Favoritenlisten, bei denen sich bis zu 16 Tabellen anlegen lassen. Beim Sortieren merkt man, dass es beim Technisat trotz seiner sonstigen vielen Führungshinweisen und Tipps auch mal an Benutzerführung fehlt. Ausgeglichen wird dies durch umfassende Filterfunktionen, dank denen man seine Lieblingsprogramme schnell aufstöbert.
Herausragend ist der „SFI+“-Programmführer sowie die „ISIPRO“-Programmlistenverwaltung. Der EPG wird laufend mit SFI-Programmdaten gefüttert, die sofort auf Knopfdruck erhältlich sind. Automatisch wird auf Wunsch auch die Programmliste auf dem neuesten Stand gehalten, in dem der ISIPRO-Dienst den Stand übermittelt und die Sender nach ihrer Bedeutung einsortiert.