Technische Konzepte aus den Großen
In diese großen Fußstapfen will auch das neueste preiswerte Stereo-Duo treten,
das sich aus dem CD-Player CD6004 und dem Vollverstärker PM6004 zusammensetzt, die jeweils lediglich 449 Euro kosten, und die Nachfolgegeräte vom CD6003 und vom PM6003 sind. Bereits diese beiden hatten bewiesen, dass Marantz nicht teuer sein muss, um gut zu sein. Auch die Ausstattung preisgünstigerer Geräte lässt traditionell keine Wünsche offen, so verfügt der neue PM6004 über zwei Paar Lautsprecheranschlüsse, zwei Ausgänge für den Anschluss von Aufzeichnungsgeräten und einen mit einer 3,5mm-Klinkenbuchse ausgeführten Kopfhörerausgang. Darüber hinaus enthält der PM6004 serienmäßig ein Phono-Entzerrungsmodul, das für MM-Tonabnehmer geeignet ist - in Form dieses besonders erfreulichen Umstands zeigt sich wohl auch die Tradition von Marantz.
Auch technisch betrachtet offenbart sich der PM6004 ganz als Verstärker nach Marantz-Schule, eins seiner wichtigsten konstruktiven Merkmale und ein Charakteristikum von Marantz-Schaltungen ist sein Gegenkopplungskonzept: Statt der besonders bei günstigen Geräten weithin üblichen direkten Spannungsgegenkopplung verfügt der PM6004 über eine als klanglich vorteilhaft geltende Stromgegenkopplung. Viel Aufwand zeigt sich auch an anderer Stelle: Die gesamte Verstärkerschaltung des PM6004 beinhaltet keinen einzigen IC, statt dessen ist die Vorstufensektion durchgehend mit diskreten Bauteilen aufgebaut. Marantz will so einerseits hohe Bauteilequalität sicher stellen und setzt darüber hinaus auf Einzelbauteile, weil diese eine bessere klangliche Feinabstimmung der Verstärkerschaltung ermöglichen.
In der Endstufe allerdings macht ein gewisses Maß und eine bestimmte Form von Integration Sinn, dort werden jedoch auch keine ICs eingesetzt: Hier kommt die 1992 vorgestellte, mittlerweile zu einer Schlüsseltechnologie von Marantz gewordene HDAM-Topologie zum Zuge. Die „Hyper Dynamic Amplifier Modules“ sind in SMD-Technik ausgeführte Endverstärkungsmodule, die größere Bauteile wie Operationsverstärker und Kabelwege einsparen. Dadurch sind sie weniger störanfällig gegen hochfrequente Einstrahlung und ermöglichen so eine höhere Bandbreite und eine höhere Slew Rate als mit vergleichbarem Aufwand diskret aufgebaute Schaltungen. Das bedeutet, dass der Verstärker zum einen ein breiteres Frequenzspektrum störarm und sehr linear wiedergeben kann; zum anderen wird eine größere Spannung an den Ausgängen schneller auf- und abgebaut - der Verstärker ist ‚schnell’ und kann Rechteckimpulse gut reproduzieren. Im neuen PM6004 wird die aktuelle Generation dieser Verstärkerbauteile mit der Bezeichnung „HDAM-SA3“ eingesetzt.