Hunting High and Low
Beim Soundtest haben wir den Noise-Cancelling-Kopfhörer praktisch durch alle Höhen und Tiefen gejagt, wir haben besonders prägnante Stimmen ausgewählt, Songs mit schnellen Tempowechseln und ruhige, sparsame Stücke, um heraus zu finden wie ehrlich der Mute BT die Musik wiedergibt. Parallel galt es heraus zu finden, ob die ANC-Technik tatsächlich so ausgeklügelt ist, dass störende Außengeräusche unterdrückt werden und den puren Musikgenuss nicht trüben. Dafür haben wir die unterschiedlichsten Situationen gesucht oder kreiert.
Angefangen hat die musikalische Zeitreise mit obigem Titel – Hunting High and Low - von AHA. Der Mute BT übermittelt exakt, was er soll. 80er Jahre Feeling macht sich breit. Die typische Klangfarbe von Morten Harkerts Stimme und der Ruf der Möwen finden ihren Weg, vollkommen unverfälscht, zum Ohr und hinterlassen eine herrliche Gänsehaut .
Und das obwohl ich gleichzeitig mit dem Mixer einen Smoothie zubereite und einen Höllenlärm veranstalte (zumindest für den Rest der Redaktion). So hat es mich persönlich auch nicht verwundert, dass trotz Bahnsteig-Tumult und quietschenden Zuggeräuschen, Jimmy Sommerville (Bronski Beat) mit Smalltown Boy und To Love Somebody ungestörte Synthie-Pop- und Reggae-Stimmung aufkommen lässt. Während des S-Bahn Fahrens ist es schon fast eine lebenserhaltende Maßnahme sich mit dem Kopfhörer zurück zu ziehen, so fies sind die Fahrgeräusche. Ich jedenfalls komme beschwingt am Ziel an, tanze innerlich noch mit David Bowie und Mick Jagger auf der Straße – ehe ich Tina Turner´s Simply the Best summend entspannt ins Meeting gehe. Abends begleitet mich der Teufel auf die Couch. Und obwohl mein Sohn eine Etage tiefer, also genau unter mir, Schlagzeug und Saxophon ordentlich zum Klingen bringt, halte ich es wie Robbie Williams „Just relax it´s what Jesus would do…“. Höre gelassen, entspannt und voller Hingabe zu wie die Herrschaften Pink mit Vater im Duett „I´ve seen the rain“ trällern und Robbie Williams mit „Advertising Space“ meinen Tag beenden – ohne mich dabei stören zu lassen. Nur ganz entfernt, wie durch einen riesigen Watteberg, nehme ich war, dass jemand Saxophon und Schlagzeug spielt.
Kurzum – der Klang macht Lust auf mehr. Wer sich dazu hinreißen lässt hemmungslos durch die Bude zu steppen und gleichzeitig den ANC-Button auf „ON“ stellt, darf sich nicht wundern, wenn das Stampfen der Fersen ziemlich direkt im Ohr ankommt. Körperschall kann der Mute BT nämlich nicht ausblenden – aber das kann kein Noise-Cancelling-Kopfhörer – zumindest nicht im privaten Gebrauch. Alles was unangenehme Außengeräusche betrifft hat der „Silence“-Teufel gut im Griff.
Nothing lasts forever…
…singt Maroon 5. Und natürlich hält auch der Akku des Mute BT nicht auf unbegrenzte Zeit. Aber gut zwei Tage spielt er schon durch, ehe man ihn wieder frisch aufladen sollte. Wer das verpasst, kann stattdessen ganz einfach auf das mitgelieferte Anschlusskabel ausweichen und mit der gewünschten Quelle (Smartphone, Tablet, PC…) weiter hören – das natürlich dann ohne Bluetooth Verbindung.
Im Übrigen nimmt man immer noch am Alltag teil, wenn auch deutlich gedämpfter. Wer intensiver an der Außenwelt beteiligt sein möchte oder muss kann die Lautstärke ganz einfach direkt an der linken Ohrmuschel steuern bzw. die Musik stoppen oder überspringen (das muss man Üben, die Knöpfe sind etwas sensibel). Um auch telefonisch erreichbar zu bleiben bietet der Kopfhörer von Teufel jederzeit die Möglichkeit eingehende Anrufe entgegenzunehmen und via Freisprechfunktion zu telefonieren. Ablehnen geht selbstverständlich auch – falls man gerade lieber im „Sound of Silence Modus“ bleiben möchte.