Übertroffene Erwartungen
Der CD-Player CD6004 ist ebenfalls mit HDA-Modulen ausgestattet, und zwar mit „SA2“ in seiner symmetrisch ausgelegten Ausgangsstufe. Nicht nur selbige zeugt davon, wie viel Technologie aus größeren Baureihen auch im Falle des CD6004 in preisgünstige Serien einfließt: So befindet sich beispielsweise eine schwere, aus Metall gefertigte Bodenplatte im Gehäuse des CD6004, um dessen Resonanzanfälligkeit zu reduzieren. Seine Laufwerksmechanik wurde im Rahmen der Schwingungsoptimierung mittig positioniert, eine großzügig dimensionierte Stromversorgung mit separaten Netzteilen für analoge und digitale Schaltkreise rundet das positive Bild ab. Als Konverter kommt der ausgezeichnete CS4398 von Crystal zum Einsatz, der auch die Digital-Analog-Wandlung bewerkstelligt, wenn an der frontseitigen USB-Audio-Schnittstelle des CD6004, die Musikdateien in den Formaten WMA, AAC und MP3 verarbeiten kann, USB-Sticks angeschlossen werden. Bei den Digitalausgängen hat Marantz dem CD6004 ein liebevolles Detail mit auf den Weg gegeben, dass Puristen erfreuen wird, die keinen externen Wandler nutzen: sie sind abschaltbar.
Im Zuge unserer Hörtests haben wir mit dem CD6004 und dem PM6004 auch Musik von einem USB-Stick und einem iPod gehört, letzteren haben wir über das digitale Dock von T+A mit dem CD6004 und über das Arcam irDock mit dem PM6004 verbunden. Wenn ein Stick oder ein Dock an den CD6004 angeschlossen wird, erkennt er automatisch diese Tonquelle und schaltet auf den entsprechenden Eingang um. Leider unterbricht jedoch die Wiedergabe vom iPod, wenn die CD-Schublade betätigt wird; nach einem erneuten Erkennen der USB-Quelle steht der iPod wieder am Anfang der Wiedergabeliste.
Komprimierte Files in den gängigen Formaten profitieren deutlich von der Audioverarbeitung des CD6004, die Wiedergabe klingt flüssig, ausgewogen und gut sortiert. Lautsprecherseitig haben wir übrigens für das Marantz-Duo unter anderem die kürzlich hier getesteten Kompaktmonitore Imagine Mini von PSB als Spielpartner gewählt, sie passen preislich und klanglich ausgezeichnet zum CD6004 und zum PM6004 - für 1.700 Euro plus Kabel und Zubehör bekommt man mit dieser Kombination eine sehr empfehlenswerte, feine Einstiegskette. So weit schon mit der Tür ins Haus gefallen bleibt noch zu schildern, was die Marantz-Kombi mit unkomprimierten AIFF-Files vom iPod und natürlich mit der guten alten CD vollbringt. Und das ist schon eine Menge: Der CD6004 gewährt auch über orchestrale Werke Übersicht und findet eine gute Balance zwischen atmosphärischer Spielweise und Transparenz. Im direkten Vergleich zur CD klingen AIFF-Files etwas geordneter und im Tiefton fester, wobei die CD-Wiedergabe mit noch etwas mehr Verve und Mitteltonauflösung punktet. Eine gewisse klangliche Synergie zwischen Laufwerk und Wandlerteil ist insofern durchaus festzustellen und zeigt, dass das Konzept des CD6004 aufgeht: Er macht salopp gesagt richtig Laune. Der PM6004 steht dem in nichts nach, er löst sehr gut auf, spielt neutral und energiereich. Seine Kraftreserven qualifizieren ihn uneingeschränkt auch für etwas größere Standlautsprecher wie beispielsweise die KEF Q500 als Partner. Damit bieten CD6004 und PM6004 deutlich mehr erwachsenes HiFi, als manche anspruchsvolle Ohren angesichts ihrer Preise erwarten würden - das neue Marantz-Duo ist Preis-Leistungs-HiFi par excellence und macht eindeutig Lust auf mehr - mehr Musikhören mit diesen Geräten.