Verstärker Magnat MA 400: Technik
Für die kraftvolle Signalwandlung zeichnet ein analog arbeitender Stereoverstärker verantwortlich. Der MA 400 bringt 5,8 Kilogramm auf die Waage, was primär dem massiven, resonanzarmen Metallgehäuse und dem groß dimensionierten Leistungstransformator zu verdanken ist. Letzterer ist klassisch ringförmig gewickelt und maßgeblich für die Spannungswandlung und somit effektive Potenz des Amp verantwortlich. Pfiffig ist die Idee, eine zweite, deutlich kleiner ausfallende Kupferspule für den Bereitschaftsdienst zu verwenden. So verbraucht der MA 400 nur ein Watt im Stand by-Betrieb. Das schont die Umwelt und den Geldbeutel.
In der Vorverstärkersektion arbeitet eine Doppeltrioden-Röhre des Bautyps ECC88. Diese klassische Technik wird hauptsächlich aufgrund der Charakteristik ihres Klirrspektrums eingesetzt: Obwohl Röhren messtechnisch betrachtet in Form ihres höheren Klirranteils gegenüber rein transistorgesteuerten Verstärkern einen Nachteil aufweisen, erzeugen sie meist geringere Intermodulationen; vor allem jedoch wird ihr so genanntes harmonisches Klirrspektrum dafür verantwortlich gemacht, dass Hybrid-Konstruktionen mit röhrenbestückten Vorstufen unter Klangfreunden als vorzüglich gelten, ihr Klang als „warm“ und „natürlich“ empfunden wird.
Um den Unterschied zu einem hochmodernen Digitalverstärker zu verdeutlichen, sei an dieser Stelle eine etwas ungewöhnliche Analogie erlaubt. Ein Digitalverstärker ist wie eine Autobahn, die zwei Städte (Signal-Eingang/-Ausgang) auf kürzestem Weg miteinander verbindet. Die Reise (Audiosignal) ist schnell und effizient, da man wenig Sprit (Strom) verbraucht und die kürzeste Verbindung wählt. Ein analoger Röhrenverstärker ist wie eine Landstraße, die zwischen zwei Städten verläuft. Man braucht länger, legt mehr Kilometer zurück und verbraucht mehr Sprit. Der Vorteil ist, dass man wesentlich mehr von der Landschaft zu sehen bekommt. Je nachdem, ob man links oder rechts aus dem Fenster schaut, entdeckt man Wälder, Ortschaften und Menschen, die einem sonst verborgen geblieben wären. Der Eindruck hängt hier eindeutig von der Blickrichtung ab.
Wie der Magnat MA 400-Verstärker durch den Einsatz analoger Röhrentechnik letztendlich klingt, erfahren Sie auf den folgenden Seiten.
Verstärker Magnat MA 400: Anschlüsse
Auf der Rückseite des 91 Millimeter hohen Gehäuses befinden sich vier vergoldete und mit Klarkunststoff überzogene Schraubklemmen für den Lautsprecher-Anschluss. Je nach Wunsch können Kabelschuhe, Bananenstecker oder pure Kabellitze verbunden werden. Links daneben befindet sich die Niederpegel-Schnittstellen in Form von vergoldeten Cinch-RCA-Buchsen. Wer externe Zuspieler wie MP3-Player anschließen möchte, findet in der Mitte der Frontplatte, direkt unter dem Anzeigenfeld, eine praktische Miniklinkenbuchse im 3,5-Millimeter-Format. Eine weitere Besonderheit ist die eingebaute Phonovorstufe, die über rauscharme Operationsverstärker verfügt. So finden Plattenspieler mit einem handelsüblichen MM-Tonabnehmersystem problemlos Anschluss. Wer einen Kopfhörer mit dem Magnat-Verstärker verbinden möchte, freut sich über die 6,3-Millimeter-Klinkenbuchse. Digitale Audioeingänge sind nicht vorhanden. Mit fünf stereofonen Audioeingängen und zwei Ausgängen ist der MA 400 dennoch mehr als gut bestückt.
Verstärker Magnat MA 400: Bedienung
Wie zuvor beschrieben, liegt dem Verstärker eine kompakte Fernbedienung bei. Über diese gelangt man in das logisch aufgebaute Systemmenü. Alternativ genügt ein Druck auf den großen Lautstärkeregler der Frontplatte. Die visuellen Rückmeldungen über getätigte Einstellungen werden über das gut lesbare Gerätedisplay sofort angezeigt. Neben einer Klangeinstellung für den Tief- und Hochtonbereich ist eine Panorama-Einstellung möglich. Eine Loudness-Funktion ermöglicht die gehörrichtige Lautstärkenkorrektur, die besonders bei leisen Wiedergabepegeln von Nutzen sein kann.
Eine praktische Besonderheit ist die individuelle Lautstärkenjustierung der Eingangskanäle. Hierdurch können verschiedene Audioquellen wie Fernseher, Plattenspieler und CD-Player am MA 400 so eingestellt werden, das beim Umschalten keine störenden Lautstärkeunterschiede mehr auftreten.