Viera Link
Wer mit seiner Heimkino-Equipment auf dem neuesten Stand ist, weiß, worum’s geht: Noch nie versammelten sich um den TV so viele unterschiedliche Komponenten aus Playern, Recordern, Set-Top-Boxen, Surround-Anlagen oder Camcordern. Da nimmt man schon mal ab und an die falsche Fernbedienung in die Hand und merkt's erst nach längerem, vergeblichem Suchen der gewünschten Taste. Panasonic will diesen Pannen mit „Viera Link“ ein Ende setzen. Das Konzept: Der Equipment-Chef kann alle Zuspieler über den Fernseher steuern, sobald sie per HDMI mit ihm anbandeln. Als einer der ersten Hersteller nutzen die Japaner den weltweit gültigen Standard „Consumer Electronics Control“ (CEC) in vollem Umfang.
Hintergrund: HDMI-Verbindungen bieten per se eine CEC-Datenleitung, deren Fähigkeiten aber bislang so gut wie nicht zum Einsatz kamen. In der neuen HDMI-Version 1.3 sind sie nun endlich voll spezifiziert, und die Hersteller können ihre Bedienungskonzepte entsprechend umsetzen. Auch Viera Link basiert auf dieser Datenautobahn und vernetzt den Fernseher mit seinen Zuspielern wirkungsvoll. Das macht sich bereits beim Einstöpseln bemerkbar: Dockt etwa ein Player an und startet seine Vorstellung, schaltet sich der TV automatisch mit ein und präsentiert die DVD-Kost. Falls der Viera-Flat bereits bei der Arbeit war, aktiviert er automatisch den richtigen Eingang. Versetzt man den Schirm am Schluss in Schlummerzustand, verordnet er umgekehrt den Zuspielern ebenfalls die Ruhepause. Bereits mit diesen einfachen Steuerfunktionen sagt Panasonic der vielen Tasten-Tippserei und dem ständigen zusammensuchen mehrerer Fernbedienungen den Kampf an.
Doch der Service reicht noch weiter. Es gibt zwei Komfortstufen: Verfügt der Zuspieler über „Viera Link HDAVI 2", dringt man sogar in die Tiefen dessen Menüs vor. Mit einem Druck auf die Viera-Link-Taste startet die Steuerseite, auf der man sich komfortabel in einer Angebotsliste das zu steuernde Gerät aussucht. Trifft‘s etwa den Rekorder, wie im AV-Magazin-Test etwa den DMR-EH575, lassen sich über die TV-Fernbedienung alle seine Funktionen steuern. Und ist die Surroundanlage per HDMI angekoppelt, verändert man deren Lautstärke ebenfalls einfach über den TV-Kapitän – die TV-Lautsprecher werden in diesem Fall automatisch deaktiviert.
Zum Viera-Link Testparcours gehört beim AV-Magazin auch der HD-Camcorder HDC-SD 1. Der TH-50PZ700 startete und stoppte über sein Menü wie gewünscht die Wiedergabe der Filmmaschine, und eine Auswahl aus der dortigen Szenenübersicht war ebenfalls möglich.
Zu bedienen ist der Kommunikationsdienst kinderleicht: Das Viera-Link-Menü selbst umfasst gerade mal zwei Zeilen, über die sich bereits die gewünschte Verbindung zu den jeweiligen Geräten aufnehmen lässt. Erkennungsprobleme gab’s im Test keine, das System startete gleich nach dem Anschließen des ersten Spielpartners anstandslos. Da verwirrt lediglich das Extra-Bedienfeld auf der Fernbedienung, das Recorder und DVD-Player von Panasonic nicht über die Viera-Link-Kabelconnection, sondern direkt per Infrarot steuert – es könnte an sich wegfallen. Man erhält allerdings so die Möglichkeit, die Grundfunktionen der beiden Zuspieler auch ad hoc ohne Aktivierung des Viera-Link-Menüs zu steuern, womit die Tasten das Viera-Link-Netzwerk sinnvoll ergänzen.