Magnat präsentiert mit dem MTT 990 seinen ersten Plattenspieler der Firmengeschichte
Auf der High End 2018 war der Magnat MTT 990 zum ersten Mal zu sehen und zu hören und überraschte dort nicht nur das Fachpublikum. Ein Plattenspieler vom Lautsprecherexperten Magnat? Und dann auch noch ein Masselaufwerk mit Direct-Drive-Antrieb?
Die Diskussion um das beste Antriebsprinzip, Riemen- oder Direktantrieb, ist dabei fast so alt wie der Plattenspieler selbst. Der Direktantrieb klingt im Idealfall dynamischer und hat den besseren Gleichlauf. Aber er ist – weil der Motor direkt am Plattenteller sitzt und daher extrem laufruhig sein muss – sehr viel aufwändiger und somit teurer. Shandro Fischer, Geschäftsführer und Entwicklungsleiter bei Magnat: „Wir haben hier das Thema Plattenspieler unabhängig vom Zeitgeist und der Zulieferersituation angefasst. Referenz war für uns das Klangerlebnis auch historischer Plattenspieler. Dabei gefielen uns besonders einige japanische Direktantriebler der 70er und 80er Jahre und ein deutscher Studioplattenspieler. Dies führte uns unabhängig von den rein messtechnischen Vorteilen zum Direktantrieb.“
Die Entwickler bei Magnat sind beileibe nicht auf Lautsprecher festgelegt, alle Beteiligten brachten viel analoges Wissen mit in das Projekt ein. Der Messgerätepark ermöglichte zudem eine hohe Forschungstiefe. Das Entwicklungsteam wurde außerdem mit dem Analogexperten Helmut Thiele verstärkt, der für diverse Plattenspieler, Tonarm und Tonabnehmer-Entwicklungen in den letzten Jahren, z.B. für TAD, Genuin Audio und Thorens, verantwortlich zeichnete. Das Konzept des MTT 990 basiert auf einem quarz-gesteuerten Direktantrieb mit hohem Drehmoment. Der 30,5 Zentimeter große Plattenteller wird aus hochverdichtetem Polymer hergestellt. Dieser Kunststoff ähnelt in seinem Resonanzverhalten Vinyl, was sich klanglich als sehr vorteilhaft erwiesen haben soll. Der 1,9 Kilo schwere POM-Tellerblock ist von seiner Masse her exakt auf den Motor ausgelegt. Die 8 Kilogramm schwere Zarge des MTT 990 besteht aus massivem MDF.
Der kardanisch aufgehängte Tonarm stammt, ebenso wie der Motor, ursprünglich aus dem DJ-Bereich, wurde aber für audiophile Zwecke spezifiziert und modifiziert. Seine ungewöhnliche Länge von 10 Zoll und die J-Form sollen einen möglichst geringen Spurfehlwinkel gewährleisten. Die Innenverkabelung stammt vom japanischen Kabelspezialisten Mogami, ein Aluminium-Bajonett-Headshell erlaubt den schnellen Wechsel von Tonabnehmern.
„Wir empfehlen das Abspielen der LPs übrigens ohne Matte – in unseren Ohren klang es am detailreichsten. Für Kunden mit anderen akustischen Präferenzen ist eine Filzmatte im Lieferumfang enthalten“, ergänzt Shandro Fischer. Ab Werk kann der Magnat MTT 990 mit dem Audio Technica AT 95E bestückt werden, im Lieferumfang enthalten sind eine robuste Plexiglas-Haube, eine resonanzdämpfende Filz,atte sowie ein Set Phonokabel nach Oehlbach Spezifikation.