KEF Concept Blade: Ein Einblick in die Zukunft des Lautsprecherbaus
Nach drei Jahren ausgiebiger Tests, Fachanalysen und komplexer
Experimente ist KEF jetzt mit dem Lautsprecher Concept Blade eine
Meisterleistung der Konstrukteurskunst gelungen. Als Konzeptstück stellt er die außerordentlichen Forschungs- und Entwicklungs-kompetenzen KEFs unter Beweis und wird zukünftige Produkte beeinflussen.
KEF Concept Blade
Der KEF Concept Blade basiert im wesentlichen auf der Technologie der „scheinbaren Einzelklangquelle“, auch Punktschallquelle genannt. Um eine Klangwiedergabe auf dem höchstmöglichen Niveau zu erhalten, müssen die Treiberelemente eines Mehrwege-Lautsprechers sehr ähnliche Einzelklangfelder aufweisen. Vor allem im Bereich der Trennfrequenzen ist dies von höchster Bedeutung. Dies sind die Frequenzen, an denen die Klangerzeugung von einem Treiber zum nächsten übergeben wird. Die Technologie der „scheinbaren Einzelklangquelle“ stellt eine perfekte Ergänzung des KEF Uni-Q dar. Gemeinsam bilden sie einen Lautsprecher mit außerordentlicher Kohärenz über den gesamten Frequenzbereich hinweg.
Die Materialverarbeitung im Concept Blade ist sehr komplex und anspruchsvoll, jedes verwendete Einzelteil wurde von Grund auf neu entworfen. Doch genau wie die Formgebung sind auch die Konstruktionsgrundsätze auf harmonische Schlichtheit und Einfachheit ausgerichtet.
Da sind beispielsweise die vier neu entwickelten 25-cm-Basstreiber, die einen bemerkenswert störungsfreien tiefen Frequenzbereich liefern. Das Konstruktionsprinzip, das ihrer Ausrichtung zugrunde liegt, ist wunderbar einfach: durch eine Anordnung in entgegenwirkenden, symmetrischen Paaren gleichen sich die enormen Kräfte der einzelnen Konusse perfekt aus. Die tatsächliche Umsetzung dieses Prinzips stellt Konstrukteure allerdings vor erhebliche Schwierigkeiten.
Dennoch hat es KEF geschafft, diese Basstreiber zu zähmen, so dass ihre Bewegung keinerlei Verzerrung des Gehäuses auslöst. Sie strahlen zur Seite hin ab, so dass ihr akustisches Zentrum mit dem der KEF Uni-Q-Mittel- und Hochtöner der 10. Generation übereinstimmt - die Technologie der scheinbaren Einzelklangquelle. Diese findet sich im Treiber selbst, wo der Hochtöner sorgfältig positioniert wurde, so dass sein akustisches Zentrum genau dem des Mitteltöners entspricht.
Die Uni-Q-Komponente wurde aus einem an entscheidenden Punkten versteiften Flüssigkristallpolymer (einem leichten, sehr steifen Material) geformt und wird durch eine üppige 75-mm-Schwingspule unterstützt, die sicherstellt, dass mögliche Verzerrungen erst oberhalb des Betriebsbereichs auftreten können. Sie ist mit einem 25-mm-Titankalottenhochtöner ausgerüstet, der dank eines rückseitig angebrachten Dämmschachts und eines patentierten Kalottenprofils im Einsatzfrequenzbereich außerordentlich resonanzfreie mechanische Eigenschaften aufweist.
Das Gehäuse der KEF Blade wird aus einem Verbund aus Carbonfasern und Balsaholz gefertigt, der auch bei Hochleistungsfahrzeugen zum Einsatz kommt. Dieses Material wurde aufgrund seiner außerordentlichen Leichtigkeit und Steifheit ausgewählt. Die parabolische Krümmung des Gehäuses erhöht die Steifigkeit der Gehäusewände, so dass der Klang ausschließlich durch die Bewegung der Treiber und nicht durch eine Verformung des Gehäuses erzeugt wird.
Concept Blade vereint KEF-Spitzentechnologien in einem Lautsprecher, der leider allerdings wahrscheinlich nie in Serie produziert werden wird. Dennoch legt Concept Blade nicht nur die Messlatte für hochwertiges Lautsprecherdesign auf absehbare Zeit höher und bietet seinen Ingenieuren zur Freude, denn natürlich werden kommende KEF-Modelle von diesem Showcase-Projekt profitieren.